München. Wenn die bayerische Landesregierung vereidigt ist, will der CSU-Chef seine Zukunftspläne verkündigen. Es gibt zwei Nachfolgekandidaten.

CSU-Chef ist auch in der eigenen Partei höchst umstritten. Doch er hat keine Eile über seine eigene Zukunft zu informieren. Erst Mitte November will er bekannt geben, ob er als Parteichef und Innenminister weitermacht.

„Ich möchte wichtige Dinge wie die Vorstellung und Vereidigung des Kabinetts [in Bayern] nicht mit anderen Dingen belasten", sagte Seehofer am Sonntag in München vor Beratungen von Parteivorstand und Landtagsfraktion über den Koalitionsvertrag von CSU und Freien Wählern. In CSU-Kreisen wird damit gerechnet, dass Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett am 12. November im Landtag vorstellt.

Markus Söder selbst könnte Seehofer als Parteichef folgen, wenn dieser denn geht. Seehofer ist bis Herbst 2019 gewählt. Seit den drastischen Verlusten bei der Landtagswahl in Bayern Mitte Oktober sind die Rücktrittsforderungen immer lauter geworden. Neben Söder gilt auch der Europaabgeordnete Manfred Weber als Anwärter auf den Posten an der Parteispitze.

Am Montag könnten CSU und Freie Wähler Koalitionsvertrag unterzeichnen

Nach Seehofers Angaben waren zwischen ihm und Söder Personalien zuletzt kein Thema. "Über Personalien haben wir nicht gesprochen", sagte Seehofer am Sonntag.

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    Am Nachmittag berieten die Parteigremien von CSU und Freien Wählern in getrennten Sitzungen über den am Freitag ausgehandelten Koalitionsvertrag. Es wird erwartet, dass die Vorstände und Fraktionen beider Parteien grünes Licht geben. Am Montag sind die formelle Unterzeichnung des Koalitionsvertrags und die konstituierende Landtagssitzung geplant. Die Wiederwahl Söders als Ministerpräsident wird am Dienstag erwartet.

    Vorstand und Landtagsfraktion der Freien Wähler in Bayern haben dem ausgehandelten Koalitionsvertrag mit der CSU zugestimmt. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Teilnehmerkreisen einer Sitzung beider Gremien in München. Auch Vorstand und Landtagsfraktion der CSU haben am Sonntag dem gemeinsamen Koalitionsvertrag einstimmig zugestimmt.

    Während die Zahl der inhaltlichen Differenzen der Koalitionspartner als überschaubar galt, wird die Aufteilung der Ministerien zwischen den Koalitionspartnern mit Spannung erwartet. Über Kandidaten für die Ministerposten soll nach Angaben aus Koalitionskreisen allerdings noch nicht am Sonntag entschieden werden. Nach seiner ersten Wahl zum Ministerpräsidenten im März hatte Söder sein neues Kabinett erst unmittelbar vor dessen Ernennung öffentlich vorgestellt. (rtr/ac)