Berlin. 13.000 Menschen beantragten im September Asyl. Damit ist die Zahl der Asylanträge im September gesunken. Anders als zunächst erwartet.

Im September ist die Zahl der in Deutschland gestellten Asylanträge stark gesunken. Im vergangenen Monat beantragten rund 13.000 Menschen Asyl, rund 11.200 davon stellten erstmals einen Antrag. Das teilte das Bundesinnenministerium am Mittwoch in Berlin mit. Im August und Juli lag die Zahl der Asylanträge bei jeweils mehr als 15.000.

Die Zahl der Erstantragsteller für das bisherige Gesamtjahr lag Ende September bei 124.000 und damit weit unter dem von Union und SPD im Koalitionsvertrag vereinbarten Korridor, nach dem die Zuwanderung die Spanne von 180.000 bis 220.000 nicht überschreiten soll.

Seehofer spricht von einer Nettozuwanderung von 100.000

Eine Sprecherin des Innenministeriums bestätigte am Mittwoch, dass Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in einer Fraktionssitzung von einer Nettozuwanderung von 100.000 Menschen bislang in diesem Jahr gesprochen hat. Dabei sind Abschiebungen und freiwillige Ausreisen einberechnet.

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    Die Sprecherin sagte auch, dass nach derzeitigem Stand nicht davon ausgegangen werden kann, dass der vereinbarte Korridor in diesem Jahr erreicht wird. Man sei davon ausgegangen, dass die Zahl der Flüchtlinge von August bis Oktober wie in den Vorjahren steige. Das Gegenteil sei nun für September der Fall, erklärte die Sprecherin.

    Im Juni hatte Seehofer befürchtet, dass der Korridor „erreicht oder sogar überschritten“ werden könnte. Diese Aussage habe von Anfang an nicht auf Tatsachen basiert, kritisierte die Linken-Innenpolitikerin Ulla Jelpke am Mittwoch.

    Die Hauptherkunftsländer der Asylantragsteller im September waren Syrien, der Irak und der Iran. Zurückgegangen ist im September vor allem die Zahl syrischer und irakischer Antragsteller sowie solcher aus afrikanischen Staaten. (epd)