Damaskus. Kaum hat Trump den Ausstieg aus dem Iran-Abkommen verkündet, gibt es einen Raketenangriff in Syrien – offenbar auf iranische Einheiten.

Bei einem Raketenangriff südlich der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Aktivisten zufolge am späten Dienstagabend mindestens neun Menschen getötet worden. Diese hätten für die syrische Regierung gekämpft, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Es gebe aber keine Bestätigung, ob die Kämpfer Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden gewesen seien.

Die Rakete habe zudem Waffendepots und Raketenwerfer getroffen, die mutmaßlich den Revolutionsgarden in Al-Kiswah gehörten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana teilte mit, zwei Zivilisten seien getötet worden.

Zwei israelische Raketen abgefangen

Zuvor hatte Sana gemeldet, die Luftabwehr Syriens habe – ebenfalls südlich von Damaskus – zwei israelische Raketen abgeschossen. Bilder zeigten in der Region Al-Kiswah Feuer. Aus Kreisen der syrischen Opposition hieß es, die Raketen hätten Posten der iranischen Einheiten getroffen.

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    Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, dort seien schwere Explosionen zu hören gewesen. Der Angriff habe einem Lager der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah oder iranischer Truppen gegolten. Es habe schwere Schäden gegeben. Anwohner aus Al-Kiswah berichteten, Rettungswagen seien im Einsatz gewesen.

    Angriffe gegen Hisbollah

    Die israelische Armee hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Ziele in Syrien angegriffen. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Angriffe gegen die Hisbollah richten. Diese wird vom ebenfalls schiitischen Iran unterstützt und kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen. Israel will verhindern, dass sich die Hisbollah in Syrien weiter aufrüstet.

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      Syriens Regierung kritisierte den US-Ausstieg aus dem Iran-Abkommen scharf. Die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten Donald Trump beweise erneut die Maskerade der USA, erklärte das Außenministerium in Damaskus, wie Sana meldete. Die USA hielten sich nicht an internationale Vereinbarungen, seien international isoliert und verstärkten die Spannungen in der Welt. (dpa)