Hamburg. Viele Deutsch-Türken fühlen sich bis heute nicht angekommen, so die SPD-Politikerin Aydan Özoguz. Daran sei auch die Union schuld.

  • Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung Aydan Özoguz hat die Integrationspolitik der Union kritisiert
  • CDU und CSU trügen eine Mitschuld daran, dass sich viele Deutsch-Türken nicht willkommen fühlten
  • Die Union habe sie zu oft vor den Kopf gestoßen

Nach den Worten von SPD-Politikerin Aydan Özoguz tragen CDU und CSU eine Mitschuld daran, dass sich viele Türkeistämmige bis heute nicht in Deutschland angekommen fühlen. „Die Union hat sich immer klar gegen Gastarbeiter und ganz konkret gegen Türken positioniert“, sagte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung am Freitag „Zeit Online“.

CDU und CSU seien auch gegen ein Deutschland der Mehrsprachigkeit und der verschiedenen Kulturen gewesen. „Für ein paar Prozentpunkte mehr wurden Wahlkämpfe auf Kosten von Deutschtürken geführt“, so Özoguz, die selbst türkische Wurzeln hat.

In die Türkei zu reisen, traut sich Özoguz derzeit nicht

„Hätte die CDU in der Vergangenheit die Türken nicht permanent vor den Kopf gestoßen, hätten wir heute sicher auch eine andere Stimmung unter den Deutschtürken“ sagte Özoguz mit Blick auf die Einmischungsversuche des türkischen Präsidenten Erdogan in den Bundestagswahlkampf. Erdogan hat die türkischstämmigen Wähler in Deutschland aufgerufen, Union, SPD und Grüne zu boykottieren.

In die Türkei zu reisen, traut sie sich die Politikerin zurzeit nicht. „Mir wird nach wie vor davon abgeraten“, so Özoguz. Deshalb habe sie ihre Familie seit längerer Zeit nicht sehen können. Özoguz: „Ich kenne viele, die diese Situation genau wie mich sehr belastet.“ (epd/küp)

Das sind die Streitpunkte im deutsch-türkischen Verhältnis

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