Köln. 1,5 Millionen Muslime in Deutschland sind zur Bundestagswahl wahlberechtigt. Der Islamverband wirbt für eine Teilnahme an der Wahl.

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat die stimmberechtigten Muslime in Deutschland zur Wahlbeteiligung aufgerufen. Die 1,5 Millionen Muslime sollten demnach zur Bundestagswahl am 24. September gehen.

Mit einer Aktion unter dem Motto „Meine Stimme zählt“ wirbt der Islamverband dafür, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen. Die Aktion umfasse Plakate, mehrsprachige Predigthilfen für das Freitagsgebet und Vorträge zum politischen System Deutschlands.

Mazyek: „Wie sind Teil Deutschlands“

Als Entscheidungshilfe sollen zudem sogenannte Wahlprüfsteine online gestellt werden, die die Parteien derzeit beantworten, wie es weiter hieß. „Wir sind Teil Deutschlands und wir unterstreichen in unseren Gemeinden auch mit unserer Aktion 'Meine Stimme zählt' unsere aller Verantwortung als Deutsche, aber auch als Muslime für unsere Demokratie“, sagte der Zentralratsvorsitzende Aiman Mazyek. „Jede Stimme, die nicht abgegeben wird, ist eine Stimme mehr für die Rechten und Populisten, die eine gefährliche Spaltung für Deutschland bedeuten“, warnte er.

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Zuletzt hatten Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan für Diskussionen gesorgt. Erdogan hatte Wahlberechtigte mit türkischen Wurzeln, von denen viele Muslime sind, zu einer Art Wahlboykott aufgerufen. Der türkische Ministerpräsident hatte gefordert, weder SPD noch Union oder die Grünen zu wählen und die Parteien als „Feinde der Türkei“ bezeichnet. Dagegen hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) und auch der Verband Türkische Gemeinde in Deutschland verwahrt. Rund 720.000 türkischstämmige Deutsche sind bei der kommenden Bundestagswahl wahlberechtigt. (epd/ac/dpa)