Düsseldorf. Zwei Monate nach der Abschiebung ist Bivsi mit ihrer Familie nach Deutschland zurückgekehrt. Die 15-jährige landete am Morgen in Düsseldorf.

Die Schülerin Bivsi ist zwei Monate nach ihrer Abschiebung nach Nepal in ihre deutsche Heimat zurückgekehrt. Die Familie der 15-Jährigen wurde am Mittwochmorgen unter Tränen von zahlreichen Mitschülern, Eltern und Unterstützern am Düsseldorfer Flughafen empfangen. Sie hatten sich zuvor erfolgreich für die Rückkehr der Familie nach Duisburg eingesetzt.

Auf kleinen Plakaten hieß es «Herzlich willkommen, Bivsi» und «Welcome, Bivsi». And

Bivsi Rana ist nach Deutschland zurückgekehrt

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    re Schülerinnen hatten Herzen gemalt, die sie in die Höhe hielten, oder hatten herzförmige Luftballons mitgebracht.

    Bivsi wurde aus dem Unterricht geholt

    Ihr Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt: Vor zwei Monaten wurde die in Deutschland geborene Schülerin Bivsi mit ihrer Familie nach Nepal abgeschoben. Für Empörung hatte gesorgt, dass Mitarbeiter der Stadt Duisburg das Mädchen dafür direkt aus dem Schulunterricht holten.

    Mitschüler hatten daraufhin demonstriert und im Internet Unterschriften gesammelt. Zudem ging eine Petition an den Landtag. Nach Angaben der Stadt kehren Bivsi und ihre Familie mit einem Schüleraustausch-Visum nach Duisburg zurück.

    Bivsi Rana ist zurück in Deutschland

    Bivsi Rana wurde von Duisburg aus mit den Eltern nach Nepal abgeschoben. Nach Protesten und mit einem Austauschvisum für Schüler ist sie zurückgekehrt.
    Bivsi Rana wurde von Duisburg aus mit den Eltern nach Nepal abgeschoben. Nach Protesten und mit einem Austauschvisum für Schüler ist sie zurückgekehrt. © dpa | David Young
    Die in Deutschland geborene Bivsi hatte ausreisen müssen, weil die Eltern beim Asylantrag falsche Angaben gemacht hatten. Die Abschiebung war deshalb rechtmäßig.
    Die in Deutschland geborene Bivsi hatte ausreisen müssen, weil die Eltern beim Asylantrag falsche Angaben gemacht hatten. Die Abschiebung war deshalb rechtmäßig. © dpa | Marius Becker
    Am Flughafen in Düsseldorf wurde die 15-Jährige von ihrem Bruder empfangen, der nicht hatte ausreisen müssen, weil er in Deutschland eine Ausbildung macht
    Am Flughafen in Düsseldorf wurde die 15-Jährige von ihrem Bruder empfangen, der nicht hatte ausreisen müssen, weil er in Deutschland eine Ausbildung macht © dpa | Marius Becker
    Auch zahlreiche Mitschüler warteten am Flughafen.
    Auch zahlreiche Mitschüler warteten am Flughafen. © dpa | Marius Becker
    Zuvor hatten die Schüler gegen die Abschiebung demonstriert und eine Petition gestartet. 50.000 Menschen hatten diese unterschrieben.
    Zuvor hatten die Schüler gegen die Abschiebung demonstriert und eine Petition gestartet. 50.000 Menschen hatten diese unterschrieben. © dpa | Marius Becker
    Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link hatte sich für Bivsi eingesetzt und gesagt, dass die Abschiebung rechtens, aber nicht richtig war. Von der Bundesregierung forderte er deshalb bessere gesetzliche Regelungen bei der Zuwanderung. Mit einem Schülervisum darf Bivsi für ihre Schulzeit und eine mögliche Ausbildung oder ein Studium in Deutschland bleiben.
    Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link hatte sich für Bivsi eingesetzt und gesagt, dass die Abschiebung rechtens, aber nicht richtig war. Von der Bundesregierung forderte er deshalb bessere gesetzliche Regelungen bei der Zuwanderung. Mit einem Schülervisum darf Bivsi für ihre Schulzeit und eine mögliche Ausbildung oder ein Studium in Deutschland bleiben. © dpa | Marius Becker
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    Bruder durfte in Düsseldorf bleiben

    Kurz vor der Rückkehr hatten Unterstützer der Familie in einem offenen Brief appelliert, der Familie des Mädchen Gelegenheit zu geben, „sich in ihrem bisherigen Leben wieder einzurichten“. Bivsi und ihre Eltern bräuchten Zeit und Ruhe.

    Am Düsseldorfer Flughafen gab es auch ein Wiedersehen mit Bivsis älterem Bruder Biswash. Er war erst vor zwei Jahren für eine Ausbildung nach Deutschland gekommen und hat ein normales Visum, weshalb er im Gegensatz zu seinen Eltern und seiner in Deutschland geborenen Schwester weiter bleiben durfte.

    Rückkehr aus humanitären Gründen

    Bivsi Rana.
    Bivsi Rana. © dpa | Eva Selic

    Acht Wochen lang hatte das Tauziehen um Bivsi und ihre Eltern gedauert. Vater und Mutter waren 1998 aus Nepal nach Deutschland gekommen und hatten einen Asylantrag gestellt. Weil sie am Anfang falsche Angaben machten, hatten sie keine Chance auf Anerkennung. In allen Instanzen unterlagen sie. Am Ende stand die rechtmäßige Abschiebung.

    Bivsi kann Folgeantrag stellen

    Nach Angaben der Stadt wird Bivsi mit einem so genannten Schüleraustausch-Visum nach Duisburg zurückkehren. Nach dem Abitur kann sie einen Folgeantrag stellen, sollte sie eine Berufsausbildung machen oder ein Studium aufnehmen wollen. Die Eltern dürfen Bivsi aus humanitären Gründen für die Dauer der Ausbildung begleiten. (dpa/epd/mawo)