Washington. Hillary Clinton ist fest entschlossen, die nächste US-Präsidentin zu werden. Doch welche Richtung wird sie einschlagen? Eine Übersicht.

Sie macht sich Sorgen. Aber sie wankt nicht. Die Umfragen, die sich nach der „Oktober-Überraschung“ des FBI für sie verschlechtern, werfen Hillary Clinton nicht um. Sie hat als Präsidenten-Gattin, Senatorin und Außenministerin viele Krise überwunden. Die 69-Jährige will am 8. November Geschichte schreiben und erste Präsidentin der Vereinigten Staaten werden.

Die Meinungsforscher geben ihr immer noch bessere Chancen, die notwendigen 270 Wahlmännerstimmen zu erreichen. Aber sie spürt: Trump hat das Momentum. Sie versucht es zu brechen. Mit einem Dauersperrfeuer auf sein Frauenbild. Die Aussicht auf Hillary Clinton im Oval Office ruft – im Kontrast zu ihrem Widersacher – national und international eher gelassene Reaktionen hervor. Was also wäre, wenn…

Clinton seit 30 Jahren „in der Szene“

Vorab: Anders als bei dem politischen Selbsterfahrungs-Unternehmer Trump ist bei Clinton einigermaßen vorhersehbar, was Amerika und der Rest der Welt von ihr zu erwarten haben. Sie ist seit 30 Jahren „in der Szene“, kommt aus dem Establishment, ist also pragmatisch, kompromiss- und kungelgestählt und im politischen Spektrum streng mittig verankert.

Ihr Wahlprogramm ist eine Ansammlung von kleineren und größeren Schritten. Nichts Revolutionäres. Clinton versteht sich, bislang jedenfalls, als Hüterin des Obama-Erbes. Sie will es weiterentwickeln, Dellen ausbeulen, hier und da neue Akzente setzen. Ein Blick auf die wichtigsten Themen:

Misstrauen zwischen Putin und Clinton

Russland: Clinton lobt Putin nie. Umgekehrt ist es genauso. Der russische Präsident ist überzeugt, dass die Demokratin seit langem seine Autorität untergraben will. Misstrauen statt Offenheit. Andersherum wird Clinton nicht vergessen, dass russische Hacker via Wikileaks ihre Präsidentschaftskandidatur desavouieren wollten. Russischen Cyber-Attacken wird Clinton darum stärker entgegentreten.

Hillary Clinton will Präsidentin werden

Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton will die erste Präsidentin der USA werden. Die Demokraten kürten sie beim Parteitag zu ihrer Kandidatin für die Wahl am 8. November.
Die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton will die erste Präsidentin der USA werden. Die Demokraten kürten sie beim Parteitag zu ihrer Kandidatin für die Wahl am 8. November. © dpa | Craig Lassig
Während die 68-Jährige zunächst lange als praktisch gesetzt galt für die Nominierung der Demokraten, setzte ihr dann monatelang Konkurrent Bernie Sanders in Umfragen und Vorwahlen zu.
Während die 68-Jährige zunächst lange als praktisch gesetzt galt für die Nominierung der Demokraten, setzte ihr dann monatelang Konkurrent Bernie Sanders in Umfragen und Vorwahlen zu. © dpa | Michael Reynolds
Als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft präsentierte Clinton Ende Juli den Senator Tim Kaine.
Als Kandidaten für die Vizepräsidentschaft präsentierte Clinton Ende Juli den Senator Tim Kaine. © dpa | Rhona Wise
Es ist das zweite Mal, dass Hillary Clinton versucht, US-Präsidentin zu werden. 2008 hatte sich die ehemalige First Lady (hier mit Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und der gemeinsamen Tochter Chelsea) bereits um die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftskandidatin beworben – und gegen Barack Obama verloren.
Es ist das zweite Mal, dass Hillary Clinton versucht, US-Präsidentin zu werden. 2008 hatte sich die ehemalige First Lady (hier mit Ehemann und Ex-Präsident Bill Clinton und der gemeinsamen Tochter Chelsea) bereits um die Nominierung der Demokratischen Partei zur Präsidentschaftskandidatin beworben – und gegen Barack Obama verloren. © REUTERS | ADREES LATIF
Politik macht Hillary Clinton, die am 26. Oktober 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham geboren wurde, seit mehr als 40 Jahren. Während ihres Jura-Studiums an der Elite-Uni Yale – dort lernte sie Bill Clinton kennen – unterstützte sie 1972 den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, George McGovern.
Politik macht Hillary Clinton, die am 26. Oktober 1947 in Chicago als Hillary Diane Rodham geboren wurde, seit mehr als 40 Jahren. Während ihres Jura-Studiums an der Elite-Uni Yale – dort lernte sie Bill Clinton kennen – unterstützte sie 1972 den Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, George McGovern. © REUTERS | SCOTT MORGAN
1974 arbeitete Hillary Rodham im Parlamentskomitee zur Absetzung des Republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon und lehrte an der Universität von Arkansas.
1974 arbeitete Hillary Rodham im Parlamentskomitee zur Absetzung des Republikanischen US-Präsidenten Richard Nixon und lehrte an der Universität von Arkansas. © REUTERS | JIM BOURG
Bill und Hillary Clinton heirateten 1975, Hillary arbeitete als Anwältin. Von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1993 war Bill Clinton Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas: In dieser Zeit setzte sich Hillary Clinton, die 1980 Tochter Chelsea zur Welt brachte, für Kinder- und Familienrechte ein.
Bill und Hillary Clinton heirateten 1975, Hillary arbeitete als Anwältin. Von 1979 bis 1981 und von 1983 bis 1993 war Bill Clinton Gouverneur des US-Bundesstaates Arkansas: In dieser Zeit setzte sich Hillary Clinton, die 1980 Tochter Chelsea zur Welt brachte, für Kinder- und Familienrechte ein. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt Clinton das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einige Beobachter sind überzeugt, dass ihr Mann Bill es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Die eigenwillige Karriere-Anwältin beeindruckte mit ihrem selbstbewussten Stil, der politisch aber nicht immer geschickt daherkam. Sie entwickelte eine eigene Stimme und arbeitete während Bill Clintons erster Amtszeit an einer Gesundheitsreform. Einen Tiefpunkt markierte seine Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky – doch Hillary hielt zu ihm.
Durch ihre acht Jahre als First Lady (1993-2001) kennt Clinton das Weiße Haus aus nächster Nähe. Einige Beobachter sind überzeugt, dass ihr Mann Bill es ohne sie nie ins ranghöchste Amt der USA geschafft hätte. Die eigenwillige Karriere-Anwältin beeindruckte mit ihrem selbstbewussten Stil, der politisch aber nicht immer geschickt daherkam. Sie entwickelte eine eigene Stimme und arbeitete während Bill Clintons erster Amtszeit an einer Gesundheitsreform. Einen Tiefpunkt markierte seine Sex-Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky – doch Hillary hielt zu ihm. © REUTERS | RICK WILKING
Im Buch „It Takes a Village“ beschrieb Hillary Clinton 1996 ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. In der 2003 erschienenen Autobiografie „Living History“ spielt auch Bill Clintons Affäre eine Rolle.
Im Buch „It Takes a Village“ beschrieb Hillary Clinton 1996 ihre Vision einer kinderfreundlichen Gesellschaft. In der 2003 erschienenen Autobiografie „Living History“ spielt auch Bill Clintons Affäre eine Rolle. © dpa | Larry W. Smith
2000 wurde Hillary Clinton zum ersten Mal in ein Amt gewählt: Für den Bundesstaat New York saß sie im US-Senat. 2006 schaffte die Senatorin Clinton die Wiederwahl.
2000 wurde Hillary Clinton zum ersten Mal in ein Amt gewählt: Für den Bundesstaat New York saß sie im US-Senat. 2006 schaffte die Senatorin Clinton die Wiederwahl. © REUTERS | RICK WILKING
Eisenharter Ehrgeiz, ein bisweilen verbissener Arbeitseifer und ein wenig Arroganz: Hillary Rodham Clinton gilt als eine der „härtesten“ Frauen in der amerikanischen Spitzenpolitik.
Eisenharter Ehrgeiz, ein bisweilen verbissener Arbeitseifer und ein wenig Arroganz: Hillary Rodham Clinton gilt als eine der „härtesten“ Frauen in der amerikanischen Spitzenpolitik. © REUTERS | JASON MICZEK
Clintons Kampfgeist zeigte sich auch daran, dass sie nach dem Auszug aus dem Weißen Haus und der bitteren Niederlage im Vorwahlkampf 2008 gegen den späteren Präsidenten Barack Obama nicht aufgab. Verlieren gehört nicht zu den Stärken Clintons. Als Obamas Außenministerin (2009-2013) bereiste sie dann 112 Länder und soll als Chefdiplomatin über eine Million Kilometer zurückgelegt haben.
Clintons Kampfgeist zeigte sich auch daran, dass sie nach dem Auszug aus dem Weißen Haus und der bitteren Niederlage im Vorwahlkampf 2008 gegen den späteren Präsidenten Barack Obama nicht aufgab. Verlieren gehört nicht zu den Stärken Clintons. Als Obamas Außenministerin (2009-2013) bereiste sie dann 112 Länder und soll als Chefdiplomatin über eine Million Kilometer zurückgelegt haben. © dpa | John Taggart
Die Sicherheitsmängel beim Konsulat im libyschen Bengasi, wo vier US-Diplomaten bei einer Terrorattacke getötet wurden, nagten an ihrer Amtszeit. Doch auch diese bis heute aufflackernden Vorwürfe haben sie nicht davon abgehalten, noch einen Anlauf an die Spitze zu wagen.
Die Sicherheitsmängel beim Konsulat im libyschen Bengasi, wo vier US-Diplomaten bei einer Terrorattacke getötet wurden, nagten an ihrer Amtszeit. Doch auch diese bis heute aufflackernden Vorwürfe haben sie nicht davon abgehalten, noch einen Anlauf an die Spitze zu wagen. © REUTERS | JIM BOURG
Die Ex-Außenministerin präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat – etwa bei der umstrittenen Gesundheitsversorgung. Sie will das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten, beibehalten.
Die Ex-Außenministerin präsentiert sich gerne als die Bewerberin, die das fortführen will, was Barack Obama begonnen hat – etwa bei der umstrittenen Gesundheitsversorgung. Sie will das System, das als „Obamacare“ bekannt ist und geschaffen wurde, um Millionen Amerikaner ohne Krankenversicherung die Möglichkeit einer Absicherung zu bieten, beibehalten. © REUTERS | JIM BOURG
Nach Clintons Ansicht sollten die größten Finanzinstitute künftig eine Risikogebühr zahlen. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern.
Nach Clintons Ansicht sollten die größten Finanzinstitute künftig eine Risikogebühr zahlen. Den Hochfrequenzhandel, also den automatisierten Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Sekundenbruchteilen, will sie besteuern. © dpa | Larry W. Smith
Den US-Bundesstaaten will Clinton Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie.
Den US-Bundesstaaten will Clinton Zuschüsse in Milliardenhöhe gewähren, damit diese in höhere Bildung investieren. Die Zinssätze auf Studiendarlehen müssten gesenkt werden, erklärte sie. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Thema Abtreibung: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton.
Thema Abtreibung: Die Entscheidung darüber sollen die Frauen haben. Der Organisation Planned Parenthood, die in rund 700 Kliniken Schwangere betreut und auch Abtreibungen durchführt, dürften die öffentlichen Mittel nicht gestrichen werden, erklärte Clinton. © REUTERS | ADREES LATIF
Thema Einwanderung: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“).
Thema Einwanderung: Die rund elf Millionen illegalen Einwanderer in den USA sollten die Möglichkeit bekommen, die amerikanische Staatsbürgerschaft zu erhalten („Path to Citizenship“). © REUTERS | RICK WILKING
Thema Militär: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden.
Thema Militär: Die USA müssten weiterhin das stärkste und am besten ausgerüstete Militär in der Welt haben, fordert Clinton. Sie ist für eine Flugverbotszone in Syrien und hat deutlich gemacht, dass sie „russischen Aggressionen“ in Europa entgegen treten will. Präsident Wladimir Putin müsse die Stirn geboten werden. © dpa | Cj Gunther
Kampf gegen den Terror: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle innehaben.
Kampf gegen den Terror: Die frühere Außenministerin ist dafür, dass die USA in der Anti-IS-Koalition weiter eine führende Rolle innehaben. © REUTERS | JIM YOUNG
Thema Waffen: Clinton ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf einer Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein.
Thema Waffen: Clinton ist dafür, dass die behördliche Durchleuchtung der Käufer und Verkäufer von Waffen ausgeweitet wird. Der Kauf einer Waffe solle ohne einen vollständigen „Background Check“ nicht mehr möglich sein. © dpa | Larry W. Smith
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Ebenso dem expansiven Machtstreben, das Putin auf der Krim und in der Ukraine vorexerziert hat. In Syrien kann das zu einer ernsthaften Bewährungsprobe führen. Clintons Idee einer Flugverbotszone hat das Potenzial zur Eskalation. Als Präsidentin kann sich sie nicht erlauben, dass aus Eiszeit Permafrost wird. Sie muss mit Putin neue Wege zwischen Konfrontation und Eindämmung aber auch verstärkter Kooperation und Abstimmung (Klimaschutz, internationaler Terrorismus) finden.

Strategie der militärischen Nadelstiche wird weitergehen

Militär und Deutschland: Im Irak und in Libyen hat Clinton mit ihrem Ja-Wort zur Gewalt Federn gelassen. Was sie daraus gelernt hat, muss sich noch zeigen. Clinton, anders als der friedensnobelpreisbewegte Obama eher ein stark differenzierender „Falke“, der den Sinn von Militäreinsätzen von Fall zu Fall beurteilt, wird den kriegsmüden Amerikanern keine neuen Groß-Abenteuer zumuten. Die Strategie der Nadelstiche (Drohneneinsätze, Spezialkommandos etc.) wird aber weitergehen.

In Sachen Islam-Terror will Clinton IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi wie einst Al-Qaida-Chef Osama bin Laden töten lassen. Im Irak und in Syrien bleiben weiter Luftangriffe das Maß aller Dinge. US-Bodentruppen hat sie kategorisch ausgeschlossen. Im Verbund mit auswärtigen Geheimdiensten, Nato und anderen Sicherheitspartner wird Amerika unter ihr noch stärker dafür sorgen, dass dem IS der Zufluss von Geld, Waffen und Personal abgeschnitten wird.

Clinton und Merkel – ein Spitzenduo

Für Clinton, die als Außenministerin sechs Mal in Deutschland war, ist Kanzlerin Angela Merkel ein Vorbild an Führungskraft. Die beiden Frauen kennen und schätzen sich. Nach dem „Brexit“ würde Berlin für Clinton Europas erste Adresse. Auch was die Wünsche bei der Lastenteilung anbelangt. Spannungsfrei wird das nicht. Gerade, was den Umgang mit Russland (Sanktionen?) angeht. Aber das Fundament stimmt. Man kennt sich. Clinton und Merkel, das wäre ein starkes Spitzenduo.

Wirtschaft: Mit einem gewaltigen Investitionsprogramm im Volumen von umgerechnet 250 Milliarden Euro will Clinton die marode Infrastruktur (Straßen, Schienen-Wege etc.) sanieren lassen. So sollen zehn Millionen Menschen in Brot kommen. Zur Finanzierung sollen unter anderem höhere Steuern für Reiche und Großunternehmen herangezogen werden.

Sympathie für TTIP

Beim Handel ist Clinton lauwarm. Auf Druck von links (Bernie Sanders) ist sie zum Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP auf Distanz gegangen, hat es aber noch nicht völlig beerdigt. TTIP, das Konstrukt mit der EU, hat ihre Sympathien. Verkämpfen dafür wird sie sich aber nicht.

Auf dem Arbeitsmarkt verspricht Clinton bessere Bezahlung. Der Mindestlohn von 7,25 Dollar pro Stunde soll schrittweise auf 12 bis 15 Dollar steigen. Um jungen Menschen ohne College-Abschluss Perspektiven zu eröffnen, will Clinton Unternehmen für das deutsche Modell der dualen Berufsausbildung gewinnen.

Stärkerer Schutz vor Abschiebungen

Einwanderung: Clinton wird den Faden aufnehmen, den Obama am Ende nach Blockaden im Kongress und der Justiz verloren hat: Millionen Illegalen im Land soll ein Weg zur nachträglichen Staatsbürgerschaft geebnet werden; inklusive eines stärkeren Schutzes vor Abschiebung von Menschen, die als Kinder in die USA kamen. Anders als Trump will sie im moderaten Umfang (etwa 65.000 statt bislang 10.000) Flüchtlinge aus Bürgerkriegsgebieten wie Syrien aufnehmen. Muslime unter Pauschalverdacht zu stellen, wie Trump es tut, lehnt sie ab.

Gesellschaftspolitik: Klares Ja zu Homo-Ehe und zum Recht auf Abtreibung. Clinton würde dafür sorgen, dass am Obersten Gerichtshof in dieser Hinsicht nichts ins Rutschen kommt. Für Niedrigverdiener (unter 85.000 Dollar im Jahr) sollen an staatlichen Universitäten die ruinösen Studiengebühren abgeschafft werden.

Gesundheitspolitik ist größte Baustelle

Das noch unter Führung ihres Mannes entstandene System der massenhaften Inhaftierungen auch wegen Bagatell-Straftaten, unter dem vor allem Schwarze und Latinos leiden, will sie reformieren.

Ihre größte Baustelle wird die Gesundheitspolitik: „Obamacare“ droht gerade an Web-Fehlern und zu hohen Kosten zu implodieren. Sie will die Krankenversicherung des amtierenden Präsidenten ertüchtigen, etwa durch steuerliche Abfederung von zu hohen Prämien, aber nicht schleifen. Ob sie den Mut hat, sich mit den großen Pharma-Unternehmen und Krankenhaus-Verbünden anzulegen, die im Weltmaßstab horrende Preise verlangen, ist fraglich.

Clinton wird Weg von Obama weitergehen

Umwelt: Obama hat mit Fracking die Gas- und Ölförderung vorangetrieben, um Energie-Unabhängigkeit vom Nahen Osten zu erreichen. Clinton will die Erneuerbaren massiv anschieben. 60 Milliarden Dollar Förderung sind dafür vorgesehen. Für Clinton eine Investition in Arbeitsplätze, Nachhaltigkeit und Exportchancen. Analog zu Obamas Klimaschutzplänen (Reduzierung des Ausstoßes von Treibhausgasen bis 2025 um 30 Prozent) will sie die USA zu einer „clean super power“ machen.

Fazit: Unter einer Präsidentin Clinton würde Amerika im Grundsatz den Weg fortsetzen, den Obama vor acht Jahren eingeschlagen hat. Die erfahrene Innen- wie Außenpolitikerin würde die USA wieder stärker als Führungsmacht positionieren. Das kann stabilisierend wirken, muss es aber nicht.

So funktionieren die Wahlen in den USA

In den USA wird am 8. November 2016 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Der Präsident der USA wird alle vier Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden.
In den USA wird am 8. November 2016 ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt. Der Präsident der USA wird alle vier Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden. © REUTERS /
Nachdem er 2008 zum 44. – und ersten afro-amerikanischen – Präsidenten der USA gewählt und 2012 wiedergewählt wurde, kann Barack Obama also nicht wieder antreten. Der US-Präsident ist mit einer Fülle von Kompetenzen und Aufgaben ausgestattet: Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef mit Richtlinienkompetenz, oberster Verwaltungschef eines gigantischen Behördenapparats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte mit alleiniger Verfügungsgewalt über die Atomwaffen der Supermacht.
Nachdem er 2008 zum 44. – und ersten afro-amerikanischen – Präsidenten der USA gewählt und 2012 wiedergewählt wurde, kann Barack Obama also nicht wieder antreten. Der US-Präsident ist mit einer Fülle von Kompetenzen und Aufgaben ausgestattet: Er ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef mit Richtlinienkompetenz, oberster Verwaltungschef eines gigantischen Behördenapparats und Oberbefehlshaber der Streitkräfte mit alleiniger Verfügungsgewalt über die Atomwaffen der Supermacht. © dpa | Michael Reynolds
Anders als der Präsident ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur Chefin der Exekutive. Ihre Minister leiten ihre Ressorts eigenverantwortlich, während der US-Präsident nur mit „Sekretären“ arbeitet. Er kann im Gegensatz zur Bundeskanzlerin sein Veto gegen Gesetze einlegen und eigenmächtig Truppen entsenden.
Anders als der Präsident ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nur Chefin der Exekutive. Ihre Minister leiten ihre Ressorts eigenverantwortlich, während der US-Präsident nur mit „Sekretären“ arbeitet. Er kann im Gegensatz zur Bundeskanzlerin sein Veto gegen Gesetze einlegen und eigenmächtig Truppen entsenden. © dpa | Bernd von Jutrczenka
Wer Präsident oder Präsidentin werden will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: in den USA geboren und mindestens 35 Jahre alt sein. Die 68 Jahre alte Hillary Rodham Clinton erfüllt beide. Sie war zudem vier Jahre lang Außenministerin unter Präsident Obama (2009 – 2013) und vertrat zuvor den Bundesstaat New York im US-Senat (2001 – 2009).
Wer Präsident oder Präsidentin werden will, muss nur zwei Bedingungen erfüllen: in den USA geboren und mindestens 35 Jahre alt sein. Die 68 Jahre alte Hillary Rodham Clinton erfüllt beide. Sie war zudem vier Jahre lang Außenministerin unter Präsident Obama (2009 – 2013) und vertrat zuvor den Bundesstaat New York im US-Senat (2001 – 2009). © REUTERS | BRIAN SNYDER
Würde Clinton am 8. November gewählt, wäre sie die erste Frau im höchsten Amt der USA. Geschichte hat sie auch so schon geschrieben: Vor Clinton ist noch nie eine Frau von einer der beiden großen Parteien der USA als Kandidatin ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt worden. Und im Weißen Haus kennt sie sich aus: Dort hat sie 1993 bis 2001 als First Lady gelebt und gearbeitet, während ihr Mann Bill Clinton Präsident war.
Würde Clinton am 8. November gewählt, wäre sie die erste Frau im höchsten Amt der USA. Geschichte hat sie auch so schon geschrieben: Vor Clinton ist noch nie eine Frau von einer der beiden großen Parteien der USA als Kandidatin ins Rennen um die Präsidentschaft geschickt worden. Und im Weißen Haus kennt sie sich aus: Dort hat sie 1993 bis 2001 als First Lady gelebt und gearbeitet, während ihr Mann Bill Clinton Präsident war. © REUTERS | CARLOS BARRIA
Donald J. Trump tritt für die Republikaner an.
Donald J. Trump tritt für die Republikaner an. © REUTERS | MIKE SEGAR
Der 70-Jährige Immobilien-Tycoon hat bislang kein Wahlamt innegehabt.
Der 70-Jährige Immobilien-Tycoon hat bislang kein Wahlamt innegehabt. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Der Vizepräsident – Tim Kaine (r.) ist als Clintons Vize für die Demokraten im Rennen – ist von der Verfassung ohne großes Eigengewicht ausgestattet. Streng genommen hat er nur eine Aufgabe: den Vorsitz im Senat, der zweiten Parlamentskammer. Dort kann seine Stimme den Ausschlag geben. Andere Aktivitäten sind vom Wohlwollen des Präsidenten abhängig.
Der Vizepräsident – Tim Kaine (r.) ist als Clintons Vize für die Demokraten im Rennen – ist von der Verfassung ohne großes Eigengewicht ausgestattet. Streng genommen hat er nur eine Aufgabe: den Vorsitz im Senat, der zweiten Parlamentskammer. Dort kann seine Stimme den Ausschlag geben. Andere Aktivitäten sind vom Wohlwollen des Präsidenten abhängig. © REUTERS | BRIAN SNYDER
Die große Stunde des Vize – hier Trump mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Michael Pence – kommt, wenn der Präsident ausfällt und er mit allen Rechten an dessen Stelle tritt. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte.
Die große Stunde des Vize – hier Trump mit dem republikanischen Vize-Kandidaten Michael Pence – kommt, wenn der Präsident ausfällt und er mit allen Rechten an dessen Stelle tritt. Zuletzt geschah dies 1974, als Gerald Ford den zurückgetretenen Richard Nixon ersetzte. © REUTERS | JONATHAN ERNST
Das Volk wählt den Präsidenten am Wahltag nicht direkt, sondern indirekt. Es bestimmt in jedem Bundesstaat, wie viele Wahlmänner und -frauen die Partei ihres Wunschkandidaten in das Wahlmännergremium („electoral college“) entsendet.
Das Volk wählt den Präsidenten am Wahltag nicht direkt, sondern indirekt. Es bestimmt in jedem Bundesstaat, wie viele Wahlmänner und -frauen die Partei ihres Wunschkandidaten in das Wahlmännergremium („electoral college“) entsendet. © REUTERS | © Hyungwon Kang / Reuters
Der Kandidat, der am Wahltag einen Bundesstaat gewinnt, erhält nach dem in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrecht alle Wahlmänner dieses Staates zugesprochen („the winner takes all“). Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien stellt 55 Wahlmänner, dünner besiedelte Staaten weit weniger – Alaska zum Beispiel nur 3.
Der Kandidat, der am Wahltag einen Bundesstaat gewinnt, erhält nach dem in fast allen Staaten geltenden Mehrheitswahlrecht alle Wahlmänner dieses Staates zugesprochen („the winner takes all“). Der bevölkerungsreichste Bundesstaat Kalifornien stellt 55 Wahlmänner, dünner besiedelte Staaten weit weniger – Alaska zum Beispiel nur 3. © REUTERS | © Lucy Nicholson / Reuters
Das kann dazu führen, dass der Kandidat, der von der Mehrheit der Menschen gewählt wurde, dennoch nicht Präsident wird. Im Jahr 2000 war das der Fall: der Republikaner George W. Bush (l.) hatte weniger Wählerstimmen (47,9 Prozent) als sein demokratischer Gegner Al Gore (48,4 Prozent) bekommen, hatte aber mehr Wahlmänner-Stimmen (271 zu 266) gewonnen.
Das kann dazu führen, dass der Kandidat, der von der Mehrheit der Menschen gewählt wurde, dennoch nicht Präsident wird. Im Jahr 2000 war das der Fall: der Republikaner George W. Bush (l.) hatte weniger Wählerstimmen (47,9 Prozent) als sein demokratischer Gegner Al Gore (48,4 Prozent) bekommen, hatte aber mehr Wahlmänner-Stimmen (271 zu 266) gewonnen. © REUTERS | © Reuters Photographer / Reuter
Die Wahlmänner und -frauen vertreten die Bürger bei der eigentlichen Wahl am jeweils zweiten Mittwoch im Dezember, 2016 ist das der 14. Dezember. Sie wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten direkt. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der 538 Stimmen des „electoral college“ erhält, das sind mindestens 270 Stimmen. Die Wahlmänner geben ihre Stimme nicht auf einer zentralen Versammlung, sondern in ihren jeweiligen Hauptstädten ab.
Die Wahlmänner und -frauen vertreten die Bürger bei der eigentlichen Wahl am jeweils zweiten Mittwoch im Dezember, 2016 ist das der 14. Dezember. Sie wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten direkt. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte der 538 Stimmen des „electoral college“ erhält, das sind mindestens 270 Stimmen. Die Wahlmänner geben ihre Stimme nicht auf einer zentralen Versammlung, sondern in ihren jeweiligen Hauptstädten ab. © Reuters | © Jessica Rinaldi / Reuters
Wegen des Mehrheitswahlrechtes haben die USA faktisch ein Zwei-Parteien-System. Außenseiter, die nicht für eine der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) antreten, haben keine Chancen. So gewann der Unternehmer Ross Perot bei den Wahlen 1992 und 1996 zwar 18,9 beziehungsweise 8,4 Prozent, jedoch keine Wahlmännerstimme. Bei den jüngeren Wahlen lagen solche Kandidaten alle unter einem Prozent.
Wegen des Mehrheitswahlrechtes haben die USA faktisch ein Zwei-Parteien-System. Außenseiter, die nicht für eine der beiden großen Parteien (Demokraten, Republikaner) antreten, haben keine Chancen. So gewann der Unternehmer Ross Perot bei den Wahlen 1992 und 1996 zwar 18,9 beziehungsweise 8,4 Prozent, jedoch keine Wahlmännerstimme. Bei den jüngeren Wahlen lagen solche Kandidaten alle unter einem Prozent. © REUTERS | © Eric Miller / Reuters
2016 treten zum Beispiel Gary Johnson für die Libertäre Partei und ...
2016 treten zum Beispiel Gary Johnson für die Libertäre Partei und ... © REUTERS | MARK KAUZLARICH
... Jill Stein für die „Green Party“ an.
... Jill Stein für die „Green Party“ an. © REUTERS | JIM YOUNG
Das Ergebnis der Wahlmännerentscheidung wird vom Kongress, US-amerikanischen Parlament, geprüft und Anfang Januar vom amtierenden Vizepräsidenten – das ist Demokrat Joe Biden (Mitte) – verkündet.
Das Ergebnis der Wahlmännerentscheidung wird vom Kongress, US-amerikanischen Parlament, geprüft und Anfang Januar vom amtierenden Vizepräsidenten – das ist Demokrat Joe Biden (Mitte) – verkündet. © dpa | Anthony Behar / Pool
Bei der feierlichen Amtseinführung am 20. Januar legen der gewählte Präsident (hier Bill Clinton, der 42. Präsident der Vereinigten Staaten im Jahr 1993, mit seiner Frau Hillary Clinton) und der Vizepräsident in der Hauptstadt Washington ihren Amtseid ab. In der Antrittsrede skizziert der Präsident seine wichtigsten Ziele.
Bei der feierlichen Amtseinführung am 20. Januar legen der gewählte Präsident (hier Bill Clinton, der 42. Präsident der Vereinigten Staaten im Jahr 1993, mit seiner Frau Hillary Clinton) und der Vizepräsident in der Hauptstadt Washington ihren Amtseid ab. In der Antrittsrede skizziert der Präsident seine wichtigsten Ziele. © Reuters | © Jim Bourg / Reuters
Wahlberechtigt sind im Prinzip alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington haben. Bewohner von Außengebieten (etwa Puerto Rico) dürfen nicht wählen. Nicht wahlberechtigt sind auch illegale Einwanderer sowie Kriminelle, denen das Recht aberkannt wurde.
Wahlberechtigt sind im Prinzip alle Bürger ab dem 18. Lebensjahr, die ihren Wohnsitz in einem der 50 Bundesstaaten oder in der Hauptstadt Washington haben. Bewohner von Außengebieten (etwa Puerto Rico) dürfen nicht wählen. Nicht wahlberechtigt sind auch illegale Einwanderer sowie Kriminelle, denen das Recht aberkannt wurde. © REUTERS | © Jonathan Ernst / Reuters
Wer wählen will, muss sich zuvor als Wähler registrieren lassen. Die Bedingungen variieren zwischen den Bundesstaaten. Wer nicht auf der Liste steht, kann eine provisorische Wahlberechtigung erhalten. Auch wegen der Registrierungshürde gibt nur etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ihre Stimme ab.
Wer wählen will, muss sich zuvor als Wähler registrieren lassen. Die Bedingungen variieren zwischen den Bundesstaaten. Wer nicht auf der Liste steht, kann eine provisorische Wahlberechtigung erhalten. Auch wegen der Registrierungshürde gibt nur etwa die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ihre Stimme ab. © REUTERS | © Brian Snyder / Reuters
Gewählt wird am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November. 2016 fällt dieser Tag auf den spätestmöglichen Termin – weil der 1. November ein Dienstag ist. Der erste Montag im November ist also der 7. November, der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November ist 2016 der 8. November.
Gewählt wird am ersten Dienstag nach dem ersten Montag im November. 2016 fällt dieser Tag auf den spätestmöglichen Termin – weil der 1. November ein Dienstag ist. Der erste Montag im November ist also der 7. November, der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November ist 2016 der 8. November. © REUTERS | © Mike Blake / Reuters
Der US-Kongress hatte 1845 diesen Termin festgelegt. In dem Agrarland Amerika sollte der Wahltag zeitlich so liegen, dass die Ernte bereits eingefahren ist. Zugleich durfte der Termin nicht in den Winter fallen, damit die Wähler aus den meist ländlichen Gebieten nicht durch zu schlechtes Wetter an ihrer Reise zum nächsten Wahllokal gehindert wurden.
Der US-Kongress hatte 1845 diesen Termin festgelegt. In dem Agrarland Amerika sollte der Wahltag zeitlich so liegen, dass die Ernte bereits eingefahren ist. Zugleich durfte der Termin nicht in den Winter fallen, damit die Wähler aus den meist ländlichen Gebieten nicht durch zu schlechtes Wetter an ihrer Reise zum nächsten Wahllokal gehindert wurden. © REUTERS | © John Gress / Reuters
Den Sonntag schloss der Gesetzgeber als Wahltag aus, weil er für religiöse Amerikaner der Tag des Herrn ist. Der Montag galt als Anreisetag, denn damals gab es meist nur in der Bezirkshauptstadt die Möglichkeit zu wählen. Der Donnerstag fiel gänzlich aus, weil an dem Tag die damals ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Der Freitag galt als ungünstig, weil man sich auf den Markttag am Samstag vorbereiten musste.
Den Sonntag schloss der Gesetzgeber als Wahltag aus, weil er für religiöse Amerikaner der Tag des Herrn ist. Der Montag galt als Anreisetag, denn damals gab es meist nur in der Bezirkshauptstadt die Möglichkeit zu wählen. Der Donnerstag fiel gänzlich aus, weil an dem Tag die damals ungeliebten Briten ihr Parlament wählten. Der Freitag galt als ungünstig, weil man sich auf den Markttag am Samstag vorbereiten musste. © REUTERS | © Matt Sullivan / Reuters
Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass der Wahltag auf einen 1. November fällt. Denn am ersten Tag eines Monats wurden an vielen Orten Gericht gehalten. Auch führten Händler ihre Bücher für den vorangegangenen Monat. Und es ist Allerheiligen – ein Kirchenfest.
Die Wahl fiel schließlich auf den Dienstag nach dem ersten Montag im November. Dadurch wurde ausgeschlossen, dass der Wahltag auf einen 1. November fällt. Denn am ersten Tag eines Monats wurden an vielen Orten Gericht gehalten. Auch führten Händler ihre Bücher für den vorangegangenen Monat. Und es ist Allerheiligen – ein Kirchenfest. © REUTERS | © Matt Sullivan / Reuters
Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale in den östlichen Bundesstaaten bereits Stunden früher als die an der Westküste.
Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale in den östlichen Bundesstaaten bereits Stunden früher als die an der Westküste. © REUTERS | © Aaron Bernstein / Reuters
Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 8. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben.
Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 8. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben. © REUTERS | © CHRIS KEANE / Reuters
Der Wahltag startet traditionell im kleinen Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire. Für die Handvoll Wähler ist das Wahllokal bereits ab Mitternacht ostamerikanischer Zeit („Eastern Time“) geöffnet. Das entspricht 6 Uhr morgens Mitteleuropäischer Zeit (MEZ).
Der Wahltag startet traditionell im kleinen Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire. Für die Handvoll Wähler ist das Wahllokal bereits ab Mitternacht ostamerikanischer Zeit („Eastern Time“) geöffnet. Das entspricht 6 Uhr morgens Mitteleuropäischer Zeit (MEZ). © REUTERS | © Herb Swanson / Reuters
Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme von 18 Uhr MEZ bis 5 Uhr morgens abgeben. In Alaska sind die Wahllokale von 17 Uhr MEZ bis 6 Uhr geöffnet. Mit ihrer Schließung im nördlichsten Bundesstaat ist die US-Wahl beendet.
Die Bürger von Hawaii und Alaska sind die Schlusslichter. Die Inselbewohner können ihre Stimme von 18 Uhr MEZ bis 5 Uhr morgens abgeben. In Alaska sind die Wahllokale von 17 Uhr MEZ bis 6 Uhr geöffnet. Mit ihrer Schließung im nördlichsten Bundesstaat ist die US-Wahl beendet. © REUTERS | © Kevin Lamarque / Reuters
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