8,64 Millionen Versicherte: Die in Hamburg beheimatete TK hat die Barmer GEK überrundet. Grund war auch der Zusatzbeitrag, den andere Krankenkassen nehmen mussten.

Hamburg/Berlin. Neue Rangordnung im deutschen Gesundheitswesen: Die in Hamburg beheimatete Techniker Krankenkasse (TK) hat der Barmer GEK den Rang als größte gesetzliche Kasse abgelaufen. Der neue Marktführer hatte nach einem Zulauf zum Jahresbeginn 8,68 Millionen Versicherte, die Barmer GEK nach Abgängen noch rund 8,64 Millionen. Die beiden Kassen bestätigten einen entsprechenden Bericht des Branchenmediums „Dienst für Gesellschaftspolitik“ (dfg/Ausgabe 3).

„In Hamburg ist die TK schon länger die größte Krankenkasse, nun sind wir es auch bundesweit. Größe allein ist aber kein Selbstzweck. Der Kunde möchte den besten Anbieter; ob es der größte, zweit- oder drittgrößte ist, spielt für ihn eine kleinere Rolle“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas dem Abendblatt. „Trotzdem freuen wir uns natürlich über den Kundenzuwachs, denn er ist für das Management und die Mitarbeiter eine Bestätigung, dass unsere Anstrengungen anerkannt werden.“ In Hamburg habe das Wachstum der TK mit 6,2 Prozent deutlich über dem bundesweiten Mittel von 5,1 Prozent gelegen.

Vor einem Jahr verzeichnete die lange unangefochtene Barmer GEK noch rund 7000 Versicherte mehr. Allerdings hat sie weiter mehr zahlende Mitglieder als die TK. Als Mitglieder gelten diejenigen, die Beiträge entrichten. Die Zahl der Versicherten ist höher, weil beispielsweise Ehegatten und Kinder beitragsfrei mitversichert sind.

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Zum Wachstum beigetragen hat auch, dass beispielsweise die ebenfalls in Hamburg beheimatete DAK Gesundheit einen Zusatzbeitrag erheben musste (der inzwischen entfallen ist). Dadurch konnte die TK unzufriedene DAK-Kunden gewinnen. Gleichfalls gilt die Unternehmenspolitik der TK seit Jahren als vorbildlich.

Derzeit gibt es 132 gesetzliche Krankenkassen. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen Jahren durch Zusammenschlüsse stark reduziert.

Barmer-GEK-Sprecher Athanasios Drougias sagte dem dfg: „Die meisten Versicherten zu haben ist schön, aber nicht wettbewerbsentscheidend.“ Bester Service und innovative Leistungen seien entscheidend.