Im Streit um die Kita-Tarife bleiben Arbeitgeber und Gewerkschaften stur. Jetzt drohen wieder Streiks in Kindertagsstätten - auf Kosten von Familien.

Berlin. Die Tarifverhandlungen für die rund 220.000 Erzieherinnen und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen sind am Freitag abgebrochen worden. Die Gewerkschaft ver.di kündigte daraufhin neue Streiks in den Kindertagesstätten an. Es habe keinerlei Bereitschaft für eine höhere Anerkennung und Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe gegeben, sagte der Vorsitzende Frank Bsirske in Berlin. Die tage- und nächtelangen Verhandlungen hätten bei der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lediglich in einem von rund 50 Tätigkeitsfeldern ein Teilangebot hervorgebracht. Dies betreffe aber nur 20 Prozent der Erzieherinnen.

Ganz anders stellten die Arbeitgeber den Zwischenstand der Verhandlungen dar, die mittlerweile seit sechs Wochen im Gange sind. Das jüngste Angebot bedeute für Erzieherinnen im Durchschnitt 11,6 Prozent mehr Einkommen, sagte VKA-Präsident Thomas Böhle in Berlin. Damit werde die Wertschätzung für den Beruf der Erzieherin dokumentiert. Nach Angaben Böhles würden drei Viertel der Beschäftigten von dem Angebot profitieren. Erzieherinnen könnten maximal bis zu 340 Euro brutto oder 13,75 Prozent mehr verdienen. Im Durchschnitt seien es 11,6 Prozent.