Die vier mutmaßlichen Islamisten sind nach ihrer Festnahme wieder auf freiem Fuß. Sie sollen eine “staatsgefährdende Tat“ geplant haben.

Köln/Bonn. Die vier mutmaßlichen Islamisten sind einen Tag nach ihrer Festnahme wieder freigelassen worden. Die drei bei Bonn festgenommenen Verdächtigen wurden in der Nacht aus der Untersuchungshaft entlassen. Ihnen wird wie einem weiteren im hessischen Offenbach Festgenommenen die Planung einer "schweren staatsgefährdenden Straftat“ vorgeworfen. Der in Offenbach festgenommene Mann war bereits zuvor freigekommen.

Im Umkreis des zentralen Festortes zur Deutschen Einheit in Bonn waren die drei Verdächtigen in Nordrhein-Westfalen am Sonnabendnachmittag gefasst worden. Der Verdacht, dass die vier Männer sich illegal Schusswaffen verschafft hätten, bestätigte sich nach Wohnungsdurchsuchungen nicht. Die Ermittler fanden auch keine weiteren gefährlichen Gegenstände.

Die Polizei teilte jedoch mit, dass die vier mutmaßlichen Islamisten auch nach ihrer Freilassung weiter beobachtet würden. "So bleibt sichergestellt, dass von dieser Personengruppe keine Gefahr für die Feierlichkeiten im Rahmen des NRW-Tages und des Deutschlandfestes in Bonn ausgehen wird“, hieß es in der gemeinsamen Erklärung mit der Staatsanwaltschaft Bonn. Die Ermittlungen würden fortgeführt.

Alle vier Männer im Alter zwischen 22 und 27 Jahren wurden nach Angaben der Polizei in Deutschland geboren. Nach Informationen des SWR erfolgten die Festnahmen wegen des anstehenden "Deutschlandfestes“. Die Polizei betonte, wenn es konkrete Hinweise auf einen Anschlag in Bonn oder anderswo gegeben hätte, wäre die Bundesanwaltschaft zuständig.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe gibt es keine ausreichenden Anhaltspunkte, die die Zuständigkeit der Bundesbehörde begründen könnten. Man habe weder Anhaltspunkte für die Einbindung der Männer in eine terroristische Vereinigung noch für konkrete Anschlagsvorbereitungen, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft.

In der früheren Bundeshauptstadt feiern hunderttausende Menschen noch bis zum Montag den 21. Jahrestag der Wiedervereinigung sowie den 65. Gründungstag Nordrhein-Westfalens. Die Bonner Polizei betonte, die Sicherheit auf dem Fest habe höchste Priorität. (abendblatt.de/dpa)