Britischer Premier Cameron beklagt, dass der diplomatische Widerstand gegen Assad zu gering sei. Syrien sei so schlimm wie Libyen.

Brüssel. Die Europäische Union verhängt angesichts der anhaltenden Gewalt in Syrien ein Öl-Embargo gegen das Land. Dies teilte der Europäische Rat in Brüssel mit. Das Embargo umfasst den Angaben zufolge sowohl ein Import- als auch ein Transportverbot für syrisches Rohöl und Rohölprodukte. Auch Versicherungen seitens europäischer Banken sind damit nicht mehr zulässig.

Gleichzeitig weiteten die Staaten die bestehenden Sanktionen auf weitere vier Personen und drei Unternehmen aus dem Finanzbereich aus. Damit gelten den Angaben zufolge künftig für insgesamt 54 Personen und zwölf Unternehmen oder Organisationen Einreisebeschränkungen. Außerdem werden deren europäische Vermögenswerte eingefroren. Für Altverträge einigten sich die Länder, offenbar auf Druck von Italien, den Angaben zufolge allerdings auf eine Übergangsregelung: Hier soll bis 15. November eine Übergangsfrist gelten. Nach Angaben aus europäischen Diplomatenkreisen fließen mehr als 90 Prozent der syrischen Ölexporte in die EU. Die Europäer beziehen den Angaben zufolge hingegen nur 0,8 Prozent ihres Öls aus dem Land.

Großbritanniens Premierminister David Cameron hatte die internationale Gemeinschaft bereits zu härteren Sanktionen gegen das Regime von Syriens Staatschef Baschar al-Assad aufgefordert. Weder in der Arabischen Liga noch auf internationaler Ebene gebe es genug Widerstand gegen Assad, sagte Cameron der BBC.

„Wir haben in den Vereinten Nationen sogar ein Problem damit, eine stärkere Resolution mit härteren Sanktionen, Reiseverboten und dem Einfrieren von Geldern durchzusetzen.“ Die Situation in Syrien ähnele der in Libyen: „Man hat einen Diktator, der den Menschen Schreckliches antut.“ (dapd/dpa)