Als nötige Zuspitzung hat der “Stuttgart 21“-Schlichter sein Zitat bezeichnet. Vom “totalen Krieg“ habe er nur gesprochen, um aufzurütteln. “Man muss gehört werden, sonst schlafen die Leute ein“, sagt er. Dass er das Zitat nicht zuordnen konnte, habe lediglich daran gelegen, dass er den Moderator nicht richtig verstanden habe.

Berlin. Der Schlichter Heiner Geißler hat die Verwendung des Nazi-Zitats vom „totalen Krieg“ im Zusammenhang mit dem Projekt „Stuttgart21“ als notwendige provokante Äußerung dargestellt. Der Nachrichtenagentur dapd sagte der Schlichter im Streit über den Bahnhofsbau: „Das Zitat war eine Zuspitzung, um deutlich zu machen, das man eine friedliche Lösung braucht. Man muss gehört werden, sonst schlafen die Leute ein.“

Der Christdemokrat hatte das von Joseph Goebbels stammende Zitat „Wollt ihr den totalen Krieg?“ vergangenen Freitag in der Diskussion über den Stresstest benutzt und am Dienstag die Lage in Stuttgart in einem Deutschlandfunk-Interview als „totalen Krieg“ bezeichnet. Den Eindruck, dass er im Interview das Zitat Goebbels nicht zuordnen konnte, erklärte er mit den Worten: „Das war ein akustisches Missverständnis.“ Er habe die Frage nicht richtig gehört. (dapd)