Hindernisse seien die Lage in Süd-Kordofan, die demokratische Regierungsführung und die zu überarbeitende Verfassung.

Brüssel. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton fordert den Sudan und den bald unabhängigen Südsudan zur Klärung der noch ungelösten Probleme möglichst vor Sonntag auf. Sie müssten vor dem Datum der geplanten Unabhängigkeitserklärung des Südens ausgeräumt werden, erklärte Ashton am Dienstag in Brüssel.

Am Vortag hatte sie den sudanesischen Außenminister Ali Karti getroffen. Dabei habe sie ihre Sorge über die Ereignisse im sudanesischen Bundesstaat Süd-Kordofan geäußert. Das gelte besonders für die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Es brauche ein Abkommen, um die Feindseligkeiten zu beenden und humanitären Helfern Zugang zu gewähren.

Sudans Staatspräsident Omar al-Baschir hatte die Soldaten zuletzt aufgerufen, Süd-Kordofan von Rebellen zu säubern. Kurz zuvor hatten sich die Regierung des Sudan mit den Rebellen auf ein Abkommen geeinigt. Ashton rief zur Einhaltung des Abkommens auf.

Sie sagte, die Unabhängigkeit des Südsudan sei eine Gelegenheit für den Norden, ein neues Kapitel in den Beziehungen zur EU aufzuschlagen. Dafür müssten allerdings weitere Hindernisse ausgeräumt werden; dazu gehöre auch die Lage in Süd-Kordofan. Nötig seien zudem Fortschritte bei der demokratischen Regierungsführung und eine Überarbeitung der Verfassung, an der sich alle Seiten beteiligen könnten.

Die Unabhängigkeitserklärung des Südens ist für den 9. Juli anberaumt.