Er stellte Al-Qaida-Videos ins Internet und lobte die Tötung deutscher Soldaten. Der verurteilte 21-Jährige spendete außerdem Geld für Waffen.

Berlin. Ein 21-jähriger Terrorhelfer ist in Berlin zu zweieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt worden. Der Staatsschutzsenat sah es als erwiesen an, dass der junge Mann 16 islamistische Videos ins Internet gestellt und Terror-Propaganda verbreitet hat. Er habe sich außerdem mit den Zielen des gewaltsamen Dschihad (Heiliger Krieg) identifiziert und die Tötung deutscher Soldaten in Afghanistan begrüßt, sagte Richter Josef Hoch. Die Videos stufte das Kammergericht als sehr gefährlich ein. Sie zeigten Selbstmordanschläge und Kampfübungen. Ein vom Angeklagten verbreitetes Al-Qaida-Video kündigte Anschläge in Deutschland an. Von Juli 2009 bis Februar 2010 hatte der arbeitslose Berliner muslimischen Glaubens zudem Geld an die Deutsche Taliban Mudschahedin (DTM) gespendet. Ihm sei bewusst gewesen, so das Gericht, dass das Geld zum Kauf von Waffen verwendet würde.

Nach Überzeugung des Senats hat die Sucht nach Anerkennung den Angeklagten verführbar gemacht. Er sei naiv und vertrauensselig gewesen. Das Gericht glaubte dem im Wesentlichen geständigen Berliner den ernsthaften Willen, sich vom Terrorismus zu lösen. Nach der Urteilsverkündung kam er auf freien Fuß, weil er bereits 14 Monate Untersuchungshaft verbüßt hat. Angesichts der geringen Reststrafe sei eine Fluchtgefahr nicht zu befürchten, urteilte das Kammergericht. Der Angeklagte war im Februar 2010 verhaftet worden – genau wie ein 31-Jähriger und die Ehefrau des Anführers der „Sauerland-Gruppe“, die beide bereits vom Berliner Kammergericht als Terrorhelfer verurteilt worden sind.

Er sei nur deshalb nicht ans Ziel gekommen, weil er von der deutschen Polizei gestoppt worden sei, hieß es im Urteil. Wegen eines Passvergehens war der Angeklagte im Februar 2010 in Rosenheim bei seiner Reise in ein Ausbildungslager ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet festgenommen worden. (dpa/dapd)