„Konrad Adenauer“ soll der luxuriöse Airbus A340 heißen. Lufthansa Technik hat für den Kanzler-Flieger alte Linien-Maschinen umgebaut.

Hamburg. Nach der Pannenserie der Regierungsflieger und mehreren Zwischenfällen und Beinahe-Abstürzen warten Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre Minister sehnlichst auf die neuen Jets der Flugbereitschaft der Bundeswehr. Das neue Top-Flugzeug für Merkel wird „Konrad Adenauer“ heißen. Die noch aus DDR-Zeiten stammenden Groß-Flieger werden ausgemustert. Der Airbus A340 mit VIP-Ausstattung, 143 Plätzen und einer Reichweite von 13.500 Kilometern wird am Mittwoch in Hamburg von der Lufthansa Technik an das Verteidigungsministerium übergeben. Mit einem Raketenabwehrsystem sollen auch moderne Sicherheitsstandards bedient werden. Die Störtechnologie kann Boden-Luft-Raketen ablenken. Wann der erste Dienstflug eines Regierungsmitglieds mit dem neuen Flieger stattfindet, steht noch nicht fest.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte bereits vor einem Jahr mit der längst überfälligen Modernisierung ihrer VIP-Flotte begonnen. Als erstes wurden zwei Flugzeuge vom Typ A319 mit 44 Plätzen angeschafft. Jetzt werden auch die mehr als 20 Jahre alten Flaggschiffe vom Typ Airbus 310 ausgetauscht, die 1990 von der DDR-Fluggesellschaft Interflug übernommen worden waren.

Ganz neu sind auch die Nachfolgemodelle nicht. Sie waren bereits mehr als zehn Jahre für die Lufthansa im normalen Passagierbetrieb unterwegs und wurden jetzt für die Belange der Regierungsreisen umgebaut. Die neuen Flieger sollen aber sicherer, komfortabler und geräumiger sein. Der A310 kann nur 91 Passagiere transportieren.

Eine zweite Maschine vom Typ A340 soll im Juni ausgeliefert werden. Die Namen der beiden A310 werden übernommen: „Konrad Adenauer“ und „Theodor Heuss“. Für Kurzstrecken sollen bis Ende des Jahres zudem vier Bombardier-Maschinen vom Typ Global 5000 für zwölf Passagiere angeschafft werden. Die Modernisierung der VIP-Flotte war dringend notwendig. Immer wieder hatte es in den vergangenen Jahren Pannen gegeben. Dazu gehörten Zwischenfälle vor allem mit den Außenministern Joschka Fischer und Frank-Walter Steinmeier. Auch Bundespräsident Horst Köhler war einmal mit einem Regierungsjet in Peking hängen geblieben. Er musste per Linie nach Berlin zurück. Die alten Maschinen werden von der bundeseigenen Verwertungsgesellschaft Vebeg versteigert. (ryb/dpa/abendblatt.de)