Aber die Union büßt wieder Wählerstimmen ein. Verbraucherministerin Aigner wird abgestraft, Finanzminister Schäuble kommt bei den Bürgern an.

Hamburg. Die große Mehrheit der Bundesbürger (61 Prozent) traut Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu, die Regierungskoalition bis zum Ende der Legislaturperiode zusammenzuhalten. Das ergab der Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin von diesem Freitag. Noch vor einem halben Jahr (Juli 2010) hatten nur 52 Prozent dieses Vertrauen in die Kanzlerin.

Ein Drittel der Bürger glaubt zurzeit nicht, dass die Koalition bis 2013 Bestand hat. Vor sechs Monaten waren es noch 42 Prozent. Für diesen Trend fragte Infratest dimap die Bürger außerdem, ob sie mit der Arbeit der Minister zufrieden sind. Mit der Arbeit von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner im Zusammenhang mit dem Lebensmittelskandal sind nur ein Drittel (34 Prozent) der Bürger zufrieden, im Winter 2009 hatten noch 44 Prozent einen guten Eindruck von der Landwirtschafts- und Verbraucherministerin. 37 Prozent halten sie heute für keine gute Besetzung.

Finanzminister Wolfgang Schäuble, der sich in einer Debatte über Steuersenkungen befindet , kommt auf 60 Prozent Zustimmung, ein Punkt mehr als im November 2009. Ein Drittel der Bürger (33 Prozent) ist mit dem Finanzminister nicht zufrieden. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg halten 77 Prozent der Bürger für eine gute Besetzung in seinem Amt. Das sind 24 Prozentpunkte mehr als im November 2009. Damals hatten 53 Prozent einen positiven Eindruck vom Verteidigungsminister. Nur 15 Prozent sind mit der Arbeit des Ministers nicht zufrieden. Die Befragung fand statt, bevor die Umstände über die Todesfälle in Afghanistan und auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ bekannt geworden sind .

Nur jeder fünfte Bundesbürger (19 Prozent) ist mit Guido Westerwelle als Außenminister zufrieden. Das sind 23 Prozentpunkte weniger als noch im November 2009 (42 Prozent). Jeder vierte Bürger (74 Prozent) ist zurzeit vom Außenminister enttäuscht.

Auf die Frage, wem die Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme geben würden, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, antworteten 34 Prozent der Befragten, sie würden CDU/CSU wählen. 4 Prozent würden sich für die FDP entscheiden, 28 Prozent für die SPD, 19 Prozent für die Grünen, 8 Prozent für die Linke und 7 Prozent für die sonstigen Parteien. Im Vergleich zum Deutschlandtrend vom 6. Januar haben die Union zwei Punkte und die Linke einen Punkt verloren. Die SPD hat zwei Punkte gewonnen, die sonstigen Parteien einen Punkt. Die Stimmen für FDP und die Grünen blieben unverändert.