7,8 Millionen Menschen in Deutschland sind auf Zahlungen der Behörden angewiesen. Drei Viertel der Bezieher von Hartz IV ist erwerbsfähig.

Wiesbaden. Fast jeder zehnte Einwohner in Deutschland ist auf Hilfen des Staates angewiesen, um seine Existenz zu sichern. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, erhielten Ende vergangenen Jahres 9,5 Prozent der Menschen Existenz sichernde finanzielle Hilfen des Staates. Ende 2008 waren es 9,3 Prozent der Bevölkerung gewesen.

Der mit Abstand größte Teil der Personen, die Mindestsicherungsleistungen bezogen, entfiel auf das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld. Insgesamt mehr als 6,7 Millionen Menschen erhielten am Jahresende 2009 diese umgangssprachlich Hartz IV genannten Leistungen, 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl aller Hilfebezieher stieg um 1,5 Prozent auf 7,8 Millionen Menschen.

Knapp drei Viertel (73 Prozent) dieser Menschen waren erwerbsfähig und bezogen Arbeitslosengeld II. 27 Prozent, zumeist Kinder, waren nicht erwerbsfähig und erhielten Sozialgeld. Für die unmittelbaren Leistungen zur Deckung des Lebensunterhalts dieser Menschen gab der Staat im Jahr 2009 rund 35,9 Milliarden Euro aus. Knapp 764.000 Personen erhielten Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung. Darüber hinaus bezogen rund 121.000 Flüchtlinge Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.