Zum sechsten Mal innerhalb einer Woche wurden Lastwagen angegriffen. Ein Fahrer wurde getötet, 25 Fahrzeuge in Brand gesetzt.

Quetta. Schon wieder ein tragischer Zwischenfall in Pakistan : Bewaffnete haben am Mittwoch Tanklaster mit Nachschub für die NATO-Truppen in Afghanistan angegriffen. Sie setzten 25 Fahrzeuge in Brand und erschossen einen Fahrer, teilte die Polizei mit. Den Angaben zufolge ereignete sich der Überfall auf dem Parkplatz eines Hotels am Stadtrand von Quetta im Südwesten des Landes. Die Laster waren auf dem Weg zu dem kleinen Grenzübergang Chaman, der nach den NATO-Angriffen vergangene Woche auf Ziele in Pakistan weiter geöffnet ist.

+++PAKISTAN KAPPT NACHSCHUBLINIE DER NATO FÜR AFGHANISTAN-TRUPPEN+++

Zu ähnlichen Angriffen auf Versorgungsrouten der NATO in den vergangenen Tagen hatten sich die Taliban bekannt, einschließlich eines Überfalls am Montag, bei dem vier Menschen getötet wurden. Die Aufständischen bezeichneten die Angriffe als Vergeltungsschläge für Hubschrauber-Angriffe der NATO. Pakistan reagierte auf die NATO-Angriffe, bei dem auch drei landeseigene Soldaten getötet wurden, mit der Schließung des Grenzübergangs Torkham am Kyhber-Pass. Torkham ist der wichtigste Grenzübergang für die Versorgung der NATO-Truppen in Afghanistan. Derzeit warten dort mehr als 100 Lastwagen auf die Genehmigung zur Weiterfahrt.

Der Anschlag auf die Tanklaster war bereits der sechste dieser Art seit der Schließung des Grenzübergangs am vergangenen Donnerstag. Erst am (gestrigen) Dienstag beschädigte ein Sprengsatz nach Behördenangaben einen Tankwagen am Grenzübergang Torkham. Verletzt wurde niemand.

Pentagon-Sprecher Geoff Morrell sagte in Washington, die Schließung von Torkham habe bei den NATO-Truppen nicht zu Treibstoffmangel geführt. Dies werde auch dann nicht der Fall sein, wenn die Schließung noch länger andauere. Aus Regierungskreisen verlautete, die USA hätten nichts gegen die vorübergehende Schließung Torkhams. Sie erlaube es der pakistanischen Regierung, bei der eigenen Bevölkerung mit einer Maßnahme gegen Washington zu punkten, die den US-Militäreinsatz nicht wirklich behindere.