Das sind jährlich knapp 82 Kilogramm je Bundesbürger. Verbraucherministerin Ilse Aigner will die Verschwendung in der EU jetzt bekämpfen.

Berlin. Der gigantischen Lebensmittelverschwendung in Haushalten und in der Wirtschaft will Bundeserverbraucherministerin Ilse Aigner eine Aufklärungekampagne über das Mindesthaltbarkeitsdatum entgegensetzen. Knapp elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen pro Jahr auf dem Abfall, begründete Aigner am Dienstag die Initiative. Umgerechnet werfe jeder Bundesbürger pro Jahr 81,6 Kilo Lebensmittel in den Müll.

Laut Studie der Universität Stuttgart machen Gemüse mit 26 Prozent den größten Teil der vermeidbaren Abfälle aus. Obst folgt mit 18 Prozent, 15 Prozent sind Backwaren und 12 Prozent andere Speisereste. Knapp zwei Drittel der Lebensmittel werden in Privathaushalten entsorgt. Dagegen will nun der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) unterstützt vom Agrarministerium vorgehen.

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Ende März will Aigner auf einer Fachkonferenz mit Vertretern der Agrarwirtschaft, der Industrie, des Handels, der Verbraucher und der Gastronomie Strategien gegen die Lebensmittelverschwendung beraten. „Für Deutschland sehe ich die Chance, ein breites Bündnis zu schmieden“, sagte die Ministerin.

Sie verwies darauf, dass auch die EU-Kommission und das Europaparlament bereits „an konkreten Vorschlägen zur europaweiten Reduzierung der Wegwerfraten arbeiteten. Aigner bekräftigte, sie wolle sich in der EU für die Abschaffung aller Vermarktungsnormen einsetzen. “Irgendwelche Normen dürfen kein Vorwand sein, Agrarprodukte unterzupflügen oder einfach wegzuwerfen„, sagte sie. (dapd)