Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) schätzt, dass die Belastung für Europa jedes Jahr 30 Milliarden Euro beträgt.

Sao Paolo. Das Griechenland-Hilfspaket der Europäer und des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird über drei Jahre die Grenze von 100 Milliarden Euro deutlich übersteigen. Nach Berechnungen von Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) beläuft sich das Gesamtvolumen auf geschätzte 135 Milliarden Euro bis 2012.

Auf Europa entfielen jährlich 30 Milliarden Euro, auf den IWF 15 Milliarden Euro. Die jährliche Belastung für Deutschland liege aktuell bei 8,4 Milliarden Euro. Die Risiken könnten aber weit größer sein. „Ich kann nicht ausschließen, dass es ein höherer Betrag wird“, sagte Brüderle am Mittwoch während einer Brasilien-Reise in Sao Paulo.

Derzeit werde geprüft, ob griechische Anleihen gekauft oder über die Staatsbank KfW mit Bundesbürgschaften abgesicherte Kredite vergeben werden. Es zeichne sich die KfW-Lösung ab. Brüderle bestätigte eine Sondersitzung des Bundeskabinetts an diesem Montag. Bald danach solle der Bundestag den Gesetzentwurf für die Athen- Hilfen beschließen.

Deutschland stehe voll hinter den Rettungsmaßnahmen. Für ein im Ausland einsetzendes „Germany bashing“ (Prügel für Deutschland) gebe es keinen Anlass. „Deutschland wird seinen Beitrag leisten, damit Europa handlungsfähig bleibt“, versicherte Brüderle.