Mit zwei Tagen Verspätung ist die Kanzlerin in Berlin eingetroffen. Auch zu Guttenberg kehrte zurück: mit Minibus und Propellerflugzeug.

Berlin. Die Vulkanasche aus Island hat den Fahrplan von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durcheinandergewirbelt. Merkel kehrte aus den USA zwei Tage später zurück als geplant. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wählte Minibus und Propellerflugzeug von Istanbul nach Berlin.

Nach tagelanger Odyssee durch Südeuropa ist Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag aus den USA zurückgekehrt. Gegen 15 Uhr traf sie mit zweitägiger Verspätung in Berlin ein. Ursprünglich wollte Merkel am Freitagmittag von ihrer viertägigen USA-Reise zurück sein. Nur in Etappen konnte sich die Kanzlerin mitsamt ihrer Delegation Deutschland nähern.

Die Teilnahme an der Trauerfeier für Polens Staatspräsidenten Lech Kaczynski und seine Frau Maria in Krakau musste Merkel absagen. Dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski teilte sie die Absage „mit dem Ausdruck größten Bedauerns“ mit, sagte Vize-Regierungssprecherin Sabine Heimbach. In Krakau waren Bundespräsident Horst Köhler und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) vertreten.

In der Nacht zum Freitag war Merkel in San Francisco abgeflogen. Weil viele Flughäfen lahmgelegt waren, scheiterte die geplante Ankunft in Berlin, und Merkel musste einen Zwischenstopp in Lissabon einlegen. Von dort flog sie am Sonnabend nach Rom weiter. Die Ministerpräsidenten der beiden Länder, José Sócrates und Silvio Berlusconi, kümmerten sich um Kanzlerin und Delegation.

Reifenpanne stoppte Merkel-Delegation

In der italienischen Hauptstadt warteten Merkels Limousine und ein Delegations-Bus für die Fahrt nach Bozen in Südtirol. Der Bus blieb allerdings vor Florenz liegen – Reifenpanne auf der rechten Fahrspur der Autobahn ohne Standstreifen. Am Sonntag ging es nach Deutschland. „Uns geht es wunderbar. Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt“, sagte Merkel vor der Weiterreise in Bozen. „Jetzt freuen wir uns auf die Heimreise nach Hause, nach Berlin.“

Zu Guttenberg im Minibus

Mit dem Minibus bis Ungarn und dann im Sichtflug in die Heimat: Deutschlands Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg kam auch erst am Sonntag nach 24-stündiger Reise von Istanbul wieder in Berlin an. Die letzte Etappe legte er im Propellerflugzeug per Sichtflug von Budapest nach Berlin zurück, teilte das Verteidigungsministerium mit. Nach einem Truppenbesuch in Afghanistan hatte er fünf verletzte Soldaten nach Istanbul begleitet.

Andere Politiker mussten ebenfalls umplanen: Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) kam aus Baden-Württemberg per Zug statt mit dem Flugzeug nach Berlin, FDP-Fraktionschefin Birgit Homburger nahm das Auto aus Konstanz.

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Der Verkehrsausschuss des Bundestages will sich nach Angaben seines Vorsitzenden Winfried Hermann (Grüne) an diesem Dienstag in einer Sondersitzung mit möglichen Konsequenzen aus dem vulkanbedingten Flugverbot beschäftigen.

„Bei diesem Treffen wollen wir mit Vertretern der Regierung, der Airlines, der Flugsicherung, der Flughäfen und des Deutschen Wetterdienstes eine Bestandsaufnahme machen und Maßnahmen erörtern“, sagte Hermann der „Saarbrücker Zeitung“ (Montag). Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) habe sein Kommen zugesagt.