Ex-Linke-Chef Oskar Lafontaine geht davon aus, dass die beiden Kandidaten für die Führungsposten der Partei die Unterstützung der Mehrheit der Partei bekommen werden.

Wallerfangen. Nach Überzeugung des scheidenden Linke-Parteichefs Oskar Lafontaine wird der geplante Mitgliederentscheid das Modell der Doppelspitze bestätigen. „Ich bin sicher, dass die Mehrheit der Mitglieder dem zustimmen wird", sagte Lafontaine am Wochenende am Rande einer Klausurtagung der saarländischen Linksfraktion in Wallerfangen (Saarland). Lafontaine, der wegen einer Krebserkrankung beim Parteitag Mitte Mai in Rostock nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren wird, hält den Mitgliederentscheid für eine „denkbare Variante“, im Wesentlichen sei so eine Abstimmung aber für politische Richtungsentscheidungen vorgesehen.

Nach den Worten Lafontaines haben die beiden Kandidaten für die Führungsposten der Partei, Gesine Lötzsch und Klaus Ernst, die Unterstützung der Mehrheit der Mitglieder. „Ich habe Gefühl, dass Lötzsch und Ernst nicht zur Disposition stehen.“ Auch seien ihm – bis zum heutigen Tag – keine Gegenvorschläge bekannt. Allerdings, so betonte Lafontaine, sei der bevorstehende Mitgliederentscheid nicht mit einem Votum für Personen verbunden. „Es geht, wenn ich die Antragsteller richtig verstanden habe, nicht darum, dass die Mitglieder eine Personalentscheidung treffen, sondern um die Satzungsentscheidung und ich glaube, dass die Satzungsentscheidung ziemlich unstrittig ist.“ Acht Landesverbände hatten sich am Freitag dazu entschlossen, eine Urabstimmung über die Fortsetzung der Doppelspitze in die Wege zu leiten.

Die Befragung der 80.000 Parteimitglieder über die Doppelspitze soll noch im März beginnen. Das Ergebnis soll im April rechtzeitig vor dem Parteitag im Mai in Rostock vorliegen. Die aktuellen Diskussionen in der Partei werden nach Überzeugung Lafontaines keine Auswirkungen auf die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen haben. Die Linke habe dort „eine gute Ausgangsposition“.