Das Rätselraten hat ein Ende: Der Linken-Chef gab bekannt, dass er den Parteivorsitz und sein Bundestagsmandat niederlegen will.

Berlin. Nach wochenlangen Spekulationen um seine Zukunft hat Linken-Chef Oskar Lafontaine seinen Rückzug aus der Bundespolitik angekündigt. Er werde im Mai nicht mehr für den Vorstand der Linken kandidieren und sein Mandat im Bundestag niederlegen, sagte der 66-Jährige nach einer Vorstandssitzung in Berlin. Fraktionsvorsitzender im Saarland will Lafontaine aber bleiben.

Lafontaine betonte, sein Rückzug habe ausschließlich gesundheitliche Gründe. „Diese Entscheidung hat nichts mit den Personaldebatten der letzten Wochen zu tun“, betonte er. „Der Krebs war ein Warnschuss, über den ich nicht hinweggehen kann.“ Gewissheit darüber, ob er die Krankheit überwunden habe, könne er nicht in wenigen Wochen haben, sondern dazu seien Untersuchungen in längeren Zeitabständen nötig.

Fraktionschef Gregor Gysi nannte die Entscheidung schmerzlich, aber respektabel. „Oskar Lafontaine war, bleibt und wird eine herausragende Persönlichkeit bleiben“, sagte Gysi. Ohne Lafontaine hätte es die Linkspartei nicht gegeben.

Der frühere SPD-Chef, Bundesfinanzminister und saarländische Ministerpräsident führt die Linkspartei seit ihrer Gründung 2007.