Hamburg.

Diese Woche habe ich etwas für die Forschung getan. Es geschah während eines Ausflugs am dafür vorgesehenen Männerfeiertag: Ich lehnte mich gewohnt schwungvoll über den Rand eines Paddelboots, stocknüchtern, ich schwöre. Leider sind meine Ohren infolge des Maskengebrauchs erschöpft, Schlappohren sozusagen. Meine Sonnenbrille hielt jedenfalls nicht und fiel ins dunkle, kalte, tiefe Wasser. Der Seegrund soll schlammig sein, außerdem wohnen dort gefräßige Welse oder Schlimmeres. Sonnenbrillen stehen mir ohnehin nicht, außerdem handelte es sich um ein billiges Stück. Denn ich verliere Sonnenbrillen sehr oft, jedenfalls die, auf die ich mich nicht vorher gesetzt habe.

Wenn ich was kann, dann verlieren. Gäbe es bei Olympia diese Disziplin, ich hätte Goldchancen. Ich kann Schlüssel, Ladegeräte und ganze Smartphones verlieren. Einmal trug mir ein netter Straßenverkäufer meine EC-Karte hinterher, die ich im Automaten hatte stecken lassen. Und neulich dachte ich, ich hätte unser Auto verloren. Dabei war mir nur entfallen, wo ich es abgestellt hatte.