Natürlich kann man die Radikalität der jungen Umweltschützerin infrage stellen. Aber als Vorbild taugt sie wunderbar.

An Greta Thunberg scheiden sich die Geister. Während einige die schwedische Umweltschützerin zu einer Heiligen erklären oder sie gleich mit Jesus vergleichen, arbeiten sich andere geradezu an der 17-Jährigen ab: Oliver Pocher findet es lustig, eine Nackte auf dem „Playboy“-Titel mit der Klimaschützerin zu vergleichen. Rocksänger Meat Loaf glaubt, Greta sei einer Hirnwäsche unterzogen worden – und hält den Klimawandel für erfunden; allüberall im Internet wird gehetzt und gespottet.

Natürlich ist jede faire und inhaltliche Kritik an den Auswüchsen der ins Hysterische changierenden Klimareligion richtig. Aber eines kommt dabei stets zu kurz: Als Vorbild ist Greta ein Gottesgeschenk. Wann gab es das letzte Mal eine Figur, die Jugendliche für politische Zusammenhänge sensibilisiert hat, die das eigene Verhalten hinterfragen lässt und die zum Mittun motiviert? Der letzte Politheld war Che Guevara, der von einer besseren Welt träumte, aber diese mit einem MG herbeimorden wollte. Greta ist eine Ikone der Gewaltfreiheit und der Veränderung.