Für die schlimmsten Minuten des Tages brauche ich bestimmt nicht diesen teuflischen Handywecker ...

Wenn der Wecker mich morgens aus dem Tiefschlaf reißt, weiß ich nicht, wo ich bin, wie ich heiße und in welchem Jahr ich lebe. Gut, das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber Sie wissen, welches Gefühl ich meine. „Nur noch ein paar Minuten schlummern“, murmele ich meinem Freund zu. Er gehört zu der äußerst rätselhaften Sorte Mensch, die schon vor ihrem Wecker wach wird. Irgendwie schaffe ich es, mit geschlossenen Augen den nervigen Klingelton auf meinem Handy auszuschalten. Wie ein Embryo im Bauch der Mutter rolle ich mich unter der Bettdecke zusammen, fange leise an zu wimmern. „Kannst du Schulzi anrufen und ihm sagen, dass ich heute nicht in die Redaktion komme?“

Jeden Morgen läuft dasselbe Spektakel ab. Natürlich stehe ich irgendwann auf. Schulzi, mein Chef, wartet schließlich auf mich. Doch besonders während der dunklen Jahreszeit fühlt sich mein Bett wie ein Magnet an, der mich magisch anzieht. Mein Freund gibt sich wirklich die allergrößte Mühe, mir den Schritt aus dem warmen Nest in die kalte Umgebung so einfach wie möglich zu machen – er hat sogar einen eigenen Guten-Morgen-Song für mich gedichtet. Ja, hinter verschlossenen Türen spielen sich merkwürdige Aufwachrituale ab.