Okay, liebe Investmentbanker, wenn Augenringe das neue Statussymbol sind – von mir aus. Ich kenne etwas Besseres.

Jeden Mittwoch stehe ich spätestens um 6.15 Uhr auf – ja, für diese Leistung habe ich wahrlich keinen Applaus verdient. Auch wenn ich insgeheim jeden Morgen darauf hoffe, auf dem beschwerlichen Weg vom Bett in Richtung Badezimmer angefeuert zu werden. Für 90 Prozent von Ihnen, liebe Leser, gehört frühes Aufstehen vermutlich zum Alltag dazu. Besonders für junge Eltern, Krankenpfleger oder Bäcker fühlt es sich eher wie Ausschlafen an, wenn die Nacht um 6 Uhr endet. Doch für Medienmenschen wie mich, die in der Regel bummelig gegen 9.30 Uhr im Büro eintrudeln, stellt die Uhrzeit eine Herausforderung dar.

Grund für meinen Schlafverzicht ist übrigens diese Kolumne. Meistens setze ich mich bereits zu Hause an den Laptop, sammle meine Gedanken und verfasse die ersten Zeilen (so wie jetzt gerade). In die Texte stecke ich unheimlich viel Liebe – und Zeit, die mir im normalen Redaktionsalltag häufig fehlt. Deswegen komme ich jeden Mittwoch wie nach einer durchzechten Partynacht mit tiefen Augenringen in die Redaktion. Okay, das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Aber Schlaf ist mir halt heilig.