Hamburg. Hamburg-Heimspiel: Der US-Saxofonist wird mit seinem Quartett im Großen Saal gefeiert. Er fühlt sich hier fast wohler als in New York.

Der Schlüsselbegriff dieses Abends ist „Familie“. Rein äußerlich passt es schon, als Joshua Redmans „Still Dreaming“-Quartett die Bühne der Elbphilharmonie betritt und von lang anhaltenden Applaus begrüßt wird. Redman bedankt sich für das „warmherzige Willkommen“ an einem Ort, an dem er bereits dreimal gespielt habe, der einer der beeindruckendsten Veranstaltungsorte weltweit sei und wo er sich inzwischen fast mehr zu Hause fühle als auf Bühnen in New York.

Mit Songs vom Album „Still Dreaming“ (2018) gibt das Quartett die Richtung vor. Auf ihm orientierte sich Joshua Redman bewusst an seinem Vater, dem bedeutenden Bebop- und Freejazz-Saxophonisten Dewey Redman. Der hatte sich Mitte der Siebziger mit Don Cherry, Charlie Haden und Ed Blackwell zusammengetan, allesamt Weggefährten in der Band des Freejazz-Pioniers Ornette Coleman, und als traditionsbewusste Avantgarde im Quartett Old and New Dreams neue Wege erkundet.