Hamburg. Der US-Jazzmusiker bezaubert bei der Eröffnung des Elbphilharmonie-Sommers mit Kindred Spirits – zart, traurig und schlicht schön.

Glück hatte im Verlauf dieses Konzerts vor allem ein Gesicht. Am Lächeln von Charles Lloyd war abzulesen, wie sehr es ihm gefiel, seinem neuen Ensemble einfach nur zuzuhören. Kindred Spirits hat der 81-Jährige sein aktuelles Quintett genannt, das im ausverkauften Großen Saal den diesjährigen Elbphilharmonie-Sommer eröffnete.

Der Bandname ist Programm: Der Spiritus Rector Lloyd hat sich Musiker gesucht, die „verwandte Seelen“ sind – allesamt deutlich jünger als er, doch miteinander verbunden im kreativen Erkunden von Songs und Sounds, die allesamt vertraut klingen, aber in neuer Instrumentierung nicht nur die Qualität der Komposition bestätigen, sondern neue Räume im Bekannten entdecken lassen. Dieses Spiel mit dem reichen Material aus einer mehr als 50-jährigen Karriere hat bei der Jazz-Legende Methode: Eigene Songs wie „Prayer“, „Requiem“ oder „La Llorona“ und Traditionals wie „Shenandoah“ werden wie Standards behandelt und immer wieder neu interpretiert.