Hamburg. Elf von zehn Sternchen für die Wiener Philharmoniker, die die besondere Akustik meisterten. Am Ende rappelte es.

Möglicherweise spielen die Wiener Philharmoniker Beethovens „Geschöpfe des Prometheus“-Ouvertüre eher selten. Daher hatte das ungestüm aufbrausende Meisterwerkchen, das Andris Nelsons in der Hamburger Elbphilharmonie als Zugabe dirigierte, den sympathischen Charme des Unselbstverständlichen. Für diese wenigen Minuten rappelte es lebhaft im Zusammenspiel, das perfekt abgezirkelt war.

Dort hatte man am Ende nicht mehr das wohlige Gefühl, einem Luxusartikel gegenüberzusitzen, in dessen DNA Großartigsein einbetoniert ist. Denn so fein und fast selbstverständlich es sich nach gerade mal zwei Jahren Elbphilharmonie anfühlt, dort eines der weltbesten Orchester bei der ehrfurchtsvollen Denkmalspflege zu erleben – Risikosuche hätte risikotapferer klingen dürfen.