Isabel Coixets Drama “Eine Karte der Klänge von Tokio“ enttäuscht

Sperriger Titel, enttäuschender Film. Und das, obwohl die Spanierin Isabel Coixet Regie führte, die mit "Mein Leben ohne mich" (2003), "Das geheime Leben ohne mich" (2005) und "Elegy" (2008) so überzeugte. Im Mittelpunkt: eine aufregend schöne, geheimnisvolle Frau namens Ryu (Rinko Kikuchi), die - welch irritierender Gegensatz - frühmorgens auf Tokios Fischmarkt arbeitet. Gelegentlich verdingt sie sich aber auch - irgendwoher muss das Geld für schicke Wohnung und elegante Klamotten ja kommen - als Profikillerin. Ihr neuester Auftrag: Ryuo soll den spanischen Weinhändler David (Sergi López) um die Ecke bringen, weil er schuld am Selbstmord der Tochter des Geschäftmanns Nagara (Takeo Nakahara) sein soll. Ryu macht sich an die Vorbereitungen. Doch anstatt ihr Opfer schnell abzumurksen und zu verduften, verliebt sie sich in den charmanten Spanier.

Das ist natürlich starker Tobak. Profikiller sind für die Liebe nun mal nicht geschaffen, und Tokio, dieser für westliche Regisseure immer noch undurchschaubare Großstadtdschungel, hat längst als fotogene Folie für Obsessionen, Sehnsucht und Einsamkeit ausgedient. Man den Eindruck, als ginge es Coixet nur um die gelackte Bebilderung erotischer Fantasien.

Bewertung: belanglos Eine Karte der Klänge von Tokio Spanien 2009, 106 Min., ab 12 J., R: Isabel Coixet, D: Rinko Kikuchi, Sergi López, Takeo Nakahara, täglich im Blankeneser, Passage; www.eine-karte-der-klaenge-von-tokio.de