Hamburgs Eltern sollen künftig frei entscheiden können, ihre Kinder nach der 4. Klasse zur Stadtteilschule oder aufs Gymnasium zu schicken.

Hamburg. Hamburgs Eltern sollen künftig allein entscheiden können, ob ihre Kinder nach der 4. Klasse zur Stadtteilschule oder aufs Gymnasium gehen. Die vier Fraktionen der Bürgerschaft - CDU, SPD, GAL und Linke - haben sich in ihrem Entwurf zur Änderung des Schulgesetzes geeinigt, die Grundschulempfehlung abzuschaffen.

Der Gedanke dahinter: "Weil Stadtteilschule und Gymnasium gleichwertig zum Abitur führen, ist eine Zugangsdifferenzierung überflüssig", so Christoph Holstein, Sprecher der SPD-Fraktion. Auch die Beobachtungsstufe in den Klassen 5 und 6 der Gymnasien soll es nicht mehr geben. Für den Übergang in die Jahrgangsstufe 7 des Gymnasiums sollen Schüler allerdings "die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mitarbeit erfüllen". Darüber entscheide die Zeugniskonferenz. Die Schulempfehlung war am Freitag auch Thema eines von allen Seiten als "harmonisch" bezeichneten Treffens von Vertretern der Fraktionen und der Initiative "Wir wollen lernen".

Die Initiative ist von der Abschaffung der Schulempfehlung nicht überzeugt, "weil die Schulformen unterschiedliche Bildungsaufträge haben". Auch möchte Scheuerl die Beobachtungsstufe in den Gymnasien geregelt wissen. Starterschulen will die Initiative als vorübergehende Schulform akzeptieren.

Die Änderung des Schulgesetzes ist die Konsequenz aus dem Volksentscheid. Das Änderungsgesetz soll die Zukunft der Fusions- und Starterschulen regeln und die Rückkehr zu Langformschulen möglich machen. Die Bürgerschaft will das Gesetz am Mittwoch verabschieden.