Die heimische Umgebung wirkt sich positiv auf die 91-Jährige aus. Der Gesundheitszustand der Gattin Helmut Schmidts ist aber schwankend.

Langenhorn. Nach wie vor sorgen sich Mediziner um den Gesundheitszustand von Loki Schmidt . Zwar sei die Verfassung der 91-jährigen Ehefrau von Altbundeskanzler Helmut Schmidt, die am Freitagabend nach einer Fußoperation aus der Asklepios-Klinik Nord in den heimischen Bungalow in Langenhorn entlassen worden war (wir berichteten), gestern Nachmittag "einen Tick besser gewesen". Doch die betreuenden Ärzte beschrieben Loki Schmidts Zustand gegenüber dem Abendblatt als weiterhin "schwankend": "Nach der Entlassung war ihr Zustand deutlich reduziert, das hat sich ein wenig gebessert."

Dass es Loki Schmidt "den Umständen entsprechend besser" gehe, liege sicher auch an ihrem heimischen Umfeld, das sich positiv auf ihren Zustand auswirke. Genau aus diesem Grund hatten die Ärzte angewiesen, Loki Schmidt, die Mediziner immer als "sehr disziplinierte und geduldige Patientin" beschrieben hatten, aus der Klinik in ihre gewohnte Umgebung zu entlassen.

Hintergrund: Am 23. September war die 91-Jährige zu Hause schwer gestürzt, hatte sich den rechten Knöchel gebrochen. In der Klinik hatten die Mediziner bei ihr ein sogenanntes Durchgangssyndrom - eine Verwirrtheit - diagnostiziert. Das kommt bei älteren Patienten durch Stress und einen plötzlichen Ortswechsel, wie eben eine Einlieferung ins Krankenhaus, öfter vor.

"Loki Schmidts Befinden ist nur noch leicht reduziert, sie muss sich jetzt erst einmal zu Hause erholen", heißt es aus dem Büro des Altkanzlers. "Wir machen uns zwar Sorgen, sind aber auch guter Hoffnung. Denn der Zustand meiner Frau hat sich seit ihrer Rückkehr aus dem Krankenhaus schon wieder gebessert", sagte Helmut Schmidt der "Bild"-Zeitung.

Nach dem Sturz seiner Frau hatte der ebenfalls 91-Jährige sofort alle Reisen abgesagt, darunter auch eine geplante China-Tour mit dem früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Schmidt-Tochter Susanne, die als Bankerin und Moderatorin des Börsensenders Bloomberg TV in der Nähe von London lebt, war angereist, um sich während der Abwesenheit des Vaters um ihre Mutter zu kümmern. Gestern ist Susanne Schmidt weiter nach Frankfurt zur Buchmesse gereist.

Doch auch wenn sich Loki Schmidts Zustand glücklicherweise leicht verbessert habe, sei die Lage leider nach wie vor ernst, heißt es aus ihrem medizinischen Umfeld. Man müsse die Situation weiter beobachten. Bei der 91-Jährigen, die sich als engagierte Naturschützerin und Buchautorin auch in jüngster Zeit noch ein enormes Arbeitspensum zugemutet habe, könne sich die Lage jederzeit verändern.

Eine weitere Operation am Fußgelenk, die ursprünglich etwa zehn Tage nach der ersten OP hätte erfolgen sollen, steht noch aus. Damit sei vorläufig nicht zu rechnen, heißt es aus dem ärztlichen Umfeld. "Dafür müsste sich ihr Gesundheitszustand noch deutlich stabilisieren."