In zwei Fällen wird Beamten Körperverletzung im Amt vorgeworfen - die Taten sollen sich schon vor der ersten Krawallnacht in der vergangenen Woche ereignet haben.

Altona. Bei der Polizei sind mittlerweile sieben Anzeigen eingegangen, die sich gegen Beamte richten und die in Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und Polizisten in Altona stehen. Die Vorwürfe lauten zumeist auf Beleidigung, sagte der Sprecher der Innenbehörde, Frank Reschreiter. In zwei Fällen wird Beamten Körperverletzung im Amt vorgeworfen.

Allerdings bezieht sich nur eine Anzeige (wegen Beleidigung) auf die Zeit der tatsächlichen Krawalle, die Donnerstagnacht und auch am Freitagabend stattfanden. Die anderen sechs waren hingegen schon in den Vortagen, genauer gesagt seit dem 9. Juli, aufgegeben worden, als die Polizei vermehrt Jugendliche in dem Viertel zwischen Holstenstraße, Karl-Wolff-Straße, Chemnitzstraße und Hospitalstraße kontrolliert hatte.

Hintergrund: Zuvor hatten Diebstähle und Drogendelikte massiv zugenommen. Wie das Abendblatt erfuhr, wehren sich die Anzeigenden unter anderem dagegen, von den Polizisten geduzt worden zu sein. Wie viele Anzeigen es gegen Anwohner des Viertels gibt, ist noch nicht bekannt.

Am Montag hatten sich Anwohner und Polizisten der örtlichen Wache zu einem ersten Klärungsgespräch im dem Kommissariat getroffen. Langfristige Lösung soll ein Runder Tisch bringen. Insgesamt 16 Jugendliche waren vorläufig festgenommen worden, nachdem sie Polizisten mit Steinen beworfen hatten.