Hamburg. Nach den Krawallen vom Wochenende in der Altonaer Altstadt wollen Anwohner und Polizei künftig an einem Strang ziehen. Das ergab ein erstes Gespräch zwischen drei Vätern betroffener Jugendlicher und der Polizei am Montag. Beide Seiten sprachen davon, künftig respektvoller miteinander umzugehen.

„Mit Mitteln der Polizei allein sind wir überfordert, die Politik muss auch tätig werden“, sagte Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Es gehe vor allem um das Errichten eines Jugendtreffs im Viertel, um die jungen Leute von der Straße zu holen. Ein runder Tisch soll jetzt eine langfristige Lösung bringen. An ihm sollen sich auch Vertreter des Bezirksamtes, der Innenbehörde und Staatsanwaltschaft beteiligen.

Für die Gewerkschaft der Polizei ist das Verhalten der Jugendlichen mit Migrationshintergrund indes ein Alarmsignal für eine „verfehlte Integrationspolitik“. Sie forderte Hamburgs Politiker auf, „endlich aufzuwachen, wenn wir Zustände wie jüngst in Stockholm, London und Paris dauerhaft für Hamburg abwenden wollen“.

An zwei Abenden in Folge hatten sich verschiedene Gruppen schwere Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Die einen blendeten mit Laserpointern, die anderen warfen Steine und zündeten Autos an. 16 Menschen wurden vorläufig festgenommen. Anwohner kritisierten das angeblich rabiate Vorgehen der Polizei.