Am Dienstag um 18 Uhr soll mit einer halbstündigen Kundgebung Vermieter Frank Jendrusch zu neuen Verhandlungen bewegt werden.

St. Georg. Der Streit um die Buchhandlung Wohlers geht weiter: Morgen um 18 Uhr ruft der Einwohnerverein St. Georg zu einer halbstündigen Kundgebung vor der Buchhandlung auf, um den Vermieter Frank Jendrusch zu neuen Verhandlungen zu bewegen.

Jendrusch hatte die Miete des Traditionsgeschäfts auf fast das Dreifache, von 1400 auf 4100 Euro, angehoben - dann müsste der Laden schließen. Schon seit Monaten gehen Anwohner und Gentrifizierungsgegner mit Kundgebungen gegen die Mieterhöhung an. In den vergangenen Wochen hatte sich der Streit zugespitzt. Jendrusch hatte dem Bürgerverein St. Georg im August in einem Brief "antisemitische Untertöne" unterstellt. Stellungnahmen verweigert er, zu einem runden Tisch mit Bezirksamtsleiter Andy Grote (SPD) war er nicht erschienen.

Für die Anwohner ist die Zukunft des hier seit 79 Jahren ansässigen Ladens eine Grundsatzfrage, sie befürchten die weitere Verdrängung alteingesessener Geschäfte. Schon seit Jahren steigen die Mieten im Stadtteil stark, immer mehr kleine Läden müssen wegziehen und ihren Platz für großer Ketten räumen. Auch den Fleischer und das Kräuterhaus traf es schon.

Die Kundgebung am Dienstag, Lange Reihe 68/70, soll unter dem Motto "Über diese Brücke musst du gehn!" stehen. Passend dazu ertönen die Klänge der Rockgruppe Karat und die Initiatoren lassen auch Peter Maffay vom Band singen.