Parteien auf der Zielgeraden. Hamburgs Spitzenkandidaten empfingen gestern vier Bundespolitiker in der Hansestadt

HafenCity. Zu Beginn spielten sie "Wonderwall", am Ende "We Are The Champions" - selbstbewusst, fast schon siegessicher präsentierte sich die SPD gestern Abend bei ihrem Wahlkampf-Finale. "In 72 Stunden kriegt die SPD die Mehrheit, und Olaf Scholz wird Bürgermeister. Viel mehr muss man eigentlich nicht mehr sagen", rief der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel den mehr als 500 Gästen im Hamburg Cruise Center am Chicagokai zu. Auch der Chef der Bundestagsfraktion Frank-Walter Steinmeier und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft waren zum Schaulaufen nach Hamburg gekommen, um noch einmal alle Kräfte für den Endspurt zu mobilisieren. Es gab rote "Olaf"-Schilder und jede Menge Beifall für den Spitzenkandidaten.

"Es geht darum, das alte Bündnis von Kaufmannschaft und Arbeiterschaft wieder zu beleben", schwor Gabriel die Genossen noch einmal auf Sieg ein. Und lobte ausdrücklich Scholz' Coup, Ex-Handelskammer-Präses Frank Horch in seine Mannschaft zu holen. Fast schon wie selbstverständlich stand der mit allen SPD-Granden auf der Bühne. Nur dass Horch statt der SPD-üblichen roten Krawatte eine grüne umgebunden hatte.

Spitzenkandidat Scholz gab sich gestern Abend erneut betont nüchtern: "Umfragen sind keine Wahlergebnisse." Einmal aber gestattet auch er sich ein Grinsen, als Steinmeier mit Blick auf die Berliner Koalition sagte: "Sie können die Laufzeit von Atom verlängern. Die Laufzeit von Ahlhaus werden sie nicht verlängern."