Parteien auf der Zielgeraden. Hamburgs Spitzenkandidaten empfingen gestern vier Bundespolitiker in der Hansestadt

St. Pauli. Zu einer letzten großen CDU-Wahlkampfunterstützung war Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abend ins CCH gekommen, ein letztes Mal wollte sie ihrer Partei Kampfeswillen einhauchen: "Die Stunden bis Sonntag, 18 Uhr, müssen genutzt werden", forderte sie Hamburgs Christdemokraten auf. "Meine Geburtsstadt muss ordentlich regiert werden, und dazu brauchen wir die Christlich Demokratische Union." Die CDU stehe für eine Bildungspolitik ohne weitere Schulexperimente. Der Volksentscheid sei eine Lehre gewesen. "Und nun hat man den Willen der Wähler verdammt noch eins zu respektieren." Die SPD dagegen liebäugele immer noch mit Reformexperimenten, warnte die Kanzlerin. In der Wirtschaftspolitik weise Hamburg eine tolle Bilanz auf, weil man auf die Ansiedelung von Umwelttechnologien setze, ohne große Unternehmen zu verscheuchen und ohne Energie unbezahlbar zu machen. Gleichzeitig dränge die Elbvertiefung: "In China wurde ich sofort gefragt: Wie lange dauert das denn noch?", sagte die CDU-Vorsitzende. Auch die Integration sei für Hamburg ein elementares Thema. "Die Christdemokraten haben hier eine vernünftige Integrationspolitik begonnen, die fortgesetzt werden muss, im Sinne von Harburg oder Wilhelmsburg." Hamburg könne darüber hinaus stolz auf seine sinkende Kriminalität sein. Das hätte auch die SPD während ihrer Regierungszeit in Hamburg schaffen können, so Merkel. "Aber Olaf Scholz hat die Chance irgendwie vergeigt."