Bundesvorsitzender Cem Özdemir kommt mit eineinhalb Stunden Verspätung zum Wahlkampfauftakt der Grünen.

Sternschanze. Es hatte eher etwas von einer bunten Party als von einer trockenen Wahlkampfveranstaltung. Mit Lichtorgel und Discobeats starteten die Hamburger Grünen in der "13. Etage" der Bar Rossi in den Bürgerschaftswahlkampf - wie bei den anderen Parteien mit prominenter Unterstützung. Cem Özdemir, Vorsitzender der Bundespartei Bündnis 90/Die Grünen, stand an der Seite der GAL-Spitzenkandidatin Anja Hajduk. Allerdings erst später. Er ließ auf sich warten.

Die rund 150 Besucher rückten unterdessen auf den weißen Loungesesseln und der kleinen Tanzfläche eng zusammen. Und irgendwie wollte das Bild nicht passen. Die "Grüne Jugend" genoss die Atmosphäre, die in die Jahre gekommenen Ökoaktivisten der 70er- und 80er-Jahre fühlten sich sichtlich fremd und konnten die Ankunft der Prominenz kaum erwarten.

Mit halbstündiger Verspätung eröffnete Landeschefin Katharina Fegebank das Programm. Özdemir fehlte.

Fegebank improvisierte, zog den kulturellen Programmpunkt vor: Die poetry slammer "Team und Struppi" begeisterten mit ihrem Programm.

Anja Hajduk hielt sich in ihrer Rede streng an das Wahlprogramm der GAL, warnte aber vor einer Alleinregierung der SPD. "Das ist nicht das, was ein zukunftsfähiges Hamburg braucht", so Hajduk. Um eine rot-grüne Koalition zu bekommen, brauche es starke Grüne. Mit eineinhalb Stunden Verspätung kam Özdemir dann doch und zeigte sich überraschend firm in den Hamburger Themen. Mit Hinweis auf das Hamburger Wahlrecht riet er: "Erklärt den Menschen, wie man wählt. Wir können auf keine Stimme verzichten."