Hamburg liegt damit bundesweit vorn. Besonders werden das neue Diakonie-Klinikum und das Albertinen-Krankenhaus gefördert.

Hamburg. Kein Bundesland investiert mehr in seine Krankenhäuser als Hamburg. In diesem Jahr sind rund 108 Millionen Euro Fördermittel vorgesehen. Um weiterhin eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau anbieten zu können, verändern sich derzeit mehr als 15 Krankenhäuser. Mit besonders hohen Beträgen werden das neue Diakonie-Klinikum und das Albertinen-Krankenhaus gefördert. Das Israelitische Krankenhaus kommt ohne staatliche Unterstützung aus.

Am Israelitischen Krankenhaus in Alsterdorf wurde der Grundstein für einen Erweiterungsbau gelegt. Geplant ist ein zweistöckiges Gebäude mit 2000 Quadratmeter Nutzfläche und einer Tiefgarage. Gemeinsam mit dem Johanniterorden soll hier ein kleines Hospiz mit acht bis zehn Betten betrieben werden. Ein Drittel ist für den Ausbau der stationären Versorgung geplant, der Rest soll mit Partnern für die ambulante Versorgung genutzt werden. "Viele niedergelassene Ärzte haben gerne ein Krankenhaus im Hintergrund", sagt Verwaltungsdirektor Volker Krüger. So gibt es am Israelitischen Krankenhaus, dessen Schwerpunkt im gastroenterologischen Bereich liegt, bereits eine Dependance des Endokrinologikums, außerdem eine kardiologische Praxis, einen Radiologen und einen Neurologen.

Für den Neubau hat das Krankenhaus ein Nachbargrundstück gekauft, außerdem ein öffentliches Grundstück, auf dem sich der Zugang zum Alsterwanderweg und ein Spielplatz befanden. "Natürlich stellen wir sowohl Zugang als auch Spielplatz wieder her und sind dafür in Zukunft auch selber verantwortlich", sagt Krüger. Die Stadt hat dadurch einen doppelten Vorteil: Sie hat 340 000 Euro für das Grundstück bekommen und spart künftig Kosten für Pflege und Spielplatz.

Das Investitionsvolumen für den Neubau beträgt gut zehn Millionen Euro - finanziert wird die Summe ausschließlich privat: Mehr als fünf Millionen Euro stammen aus einer Erbschaft, 3,5 Millionen Euro kommen von der Hermann-Reemtsma-Stiftung.

Das Diakonie-Klinikum Hamburg ist aus der Fusion der Krankenhäuser Alten Eichen, Bethanien und Elim entstanden und soll zum Jahresende bezugsfertig sein. Der 360-Betten-Neubau an der Bundesstraße bündelt künftig die Kompetenzen der drei Krankenhäuser. Dazu gehören neben der inneren Medizin, der Chirurgie und der Geriatrie die Kompetenzzentren für Adipositas und Darmkrebs, die Frauenklinik mit der Geburtshilfe, dem Brustzentrum und dem Gynäkologischen Tumorzentrum sowie das Zentrum für Schlafmedizin.

Gemeinsam mit der privaten CardioCliniC Hamburg (25 Betten) soll so ein leistungsstarkes und zentral gelegenes Gesundheitszentrum geschaffen werden. 1050 Mitarbeiter werden sich um die Patienten kümmern - im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 32 000 Menschen ambulant oder stationär versorgt. Die Gesamtinvestition beträgt 101 Millionen Euro, wobei die Stadt Hamburg mit rund 70 Millionen Euro den Löwenanteil trägt. Ein Teil der Summe wurde für die Wiedereinrichtung neuer Sportanlagen für den Eimsbütteler Turnverein (ETV) verwendet - als Entschädigung für die Bebauung eines früheren Bolzplatzes.

Das Albertinen-Krankenhaus in Schnelsen ist mit 628 Betten und rund 60 000 Patienten jährlich das größte freigemeinnützige Krankenhaus in Hamburg. Ab dem kommenden Jahr erhält es einen hochmodernen Funktionstrakt, OP-Säle, ein Herz- und Gefäßzentrum, eine Frauen- und Geburtsklinik, ein Diagnostikzentrum, eine Notfallaufnahme sowie ein Aufnahmezentrum und schließlich einen komplett neu gestalteten Eingangsbereich. Da die Funktionsfähigkeit trotz Bauphase erhalten bleibt, mussten für diese Zeit zahlreiche Interimslösungen geplant werden. "Insgesamt werden 40 vorbereitende Einzelprojekte koordiniert und umgesetzt, bevor mit dem Neubau begonnen werden kann", sagt Albertinen-Geschäftsführer Tobias Schwarz.

So wird etwa die Radiologie vorläufig im Untergeschoss des Bettentraktes untergebracht, als Haupteingang wird bereits der rückwärtige Eingang genutzt, und die Küche wird in der Nähe des Krankenhauses neu erbaut. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 75 Millionen Euro, davon trägt 49,5 Millionen Euro die Stadt, den Rest investiert das Albertinen-Diakoniewerk als Träger der Klinik selbst.