Kinder, die sich auf tristen Designer-Spielplätzen langweilen: Dem will Markus Schreiber, Leiter des Bezirksamts Mitte, Abhilfe schaffen.

Hamburg. Markus Schreiber (SPD), Leiter des Bezirksamts Mitte, fordert in Sachen Spielplatzbau eine sogenannte Ablöseregelung, mit der sich Bauherren von der Pflicht, Spielplätze zu bauen, freikaufen können. Damit will Schreiber Missständen Abhilfe schaffen, die aus der Hamburgischen Bauordnung resultieren - Missständen wie nicht kindgerechten Spielplätzen, die etwa nur aus einem einzigen Designer-Spielgerät bestehen (das Abendblatt berichtete).

"Gemäß dieser Bauordnung", sagt Schreiber, "sind Kleinkinderspielplätze und Kinderspiel- und Freizeitflächen bei der Errichtung von Wohngebäuden herzustellen und zu unterhalten." Diese gesetzlichen Anforderungen, so Schreiber weiter, führten im Bezirk Mitte gerade auf St. Pauli und in St. Georg, insbesondere bei Wohngebäuden in Eckbereichen, zu Problemen. "Den guten Willen der Eigentümer vorausgesetzt", ergänzt Schreiber, "ist es häufig möglich, auf Dachflächen von Vorbauten oder auf Nachbargrundstücken diese Spielplätze anzubieten." Für den Fall, dass derartige Lösungen nicht umsetzbar seien, möchte Schreiber nun eine Ablöseregelung ermöglichen, ähnlich wie bei Autostellplätzen: "Wenn die Häuserbauer Ausgleichsbeträge an die öffentliche Hand zahlten, müssten sie keine Spielplätze mehr errichten, die allzu oft bloße Notlösungen sind und den Namen Spielplatz eigentlich gar nicht verdienen." Schreiber fügt hinzu: "Den Spielplatzbau übernähmen dann die Bezirke, womit gewährleistet wäre, dass nur noch kinderfreundliche Spielplätze geschaffen würden."

Der Vorschlag Markus Schreibers ist übrigens nicht neu. Bereits im März 2003 wandte er sich mit seinem Anliegen an den damaligen Justiz- und Bezirkssenator Roger Kusch (CDU), der auf die Idee aber nicht einging.