Man fragt sich, was sich die Architekten dabei bloß gedacht haben. Haben die alle keine Kinder? Anders sind die kalten Designer-Spielflächen im Schatten schicker Wohnungsneubauten kaum zu erklären. Die Architekten kreieren Spielflächen mit Stangen und Rohren aus gebürstetem Edelstahl, die sich in erster Linie der Architektur der umliegenden Gebäude anpassen sollen. Es geht offenbar eher um das ästhetische Empfinden der Wohnungseigentümer, statt Eltern und Kinder zum Verweilen einzuladen. Der eigentliche Sinn gerät zur Farce.

Noch gibt es keinen Lehrstuhl für Spielplätze an Universitäten. Niemand weiß, wie der perfekte Spielplatz aussehen soll. Vielleicht sollten aber bei der Gestaltung von Spielflächen diejenigen gefragt werden, die es angeht: Eltern, umliegende Kitas und natürlich die Kinder. Sie wissen am besten, was ihnen gefällt, wo sie sich gerne aufhalten.

Und es gibt gute Beispiele, wie Kinder in "Zukunftswerkstätten" in die Planungen einbezogen werden können. Auch wenn das die Hamburger Bauordnung für private Spielflächen in Innenstadtquartieren rechtlich nicht vorsieht.

Sinn dieser Verordnung ist jedenfalls nicht, Spielgeräte zu reinen Dekorationsartikeln verkommen zu lassen. Wenn schon der Oberbaudirektor die Gestaltung dieser privaten Spielflächen als wenig anregend bezeichnet, ist es an der Zeit, umzudenken.

Oder das Geld der Bauherren, das diese ja zwangsweise für Spielgeräte ausgeben müssen, lieber gleich in die bestehenden öffentlichen Spielplätze zu investieren.