Am Sonntag geht’s los. Geplant sind Führungen in der Elbphilharmonie, durch die neue U-4-Haltestelle und das Überseequartier.

Hamburg. Hamburgs neue HafenCity ist schon lange ein beliebter Ausflugsort, wie gerade an Wochenenden große Besucherströme zeigen. Man schlendert am Wasser, probiert die neuen Restaurants, genießt die Aussicht - doch ein Blick ins Innere der etlichen Baustellen war meist verwehrt.

Am Sonntag soll es erstmals eine Ausnahme geben. Dann laden die städtische HafenCity GmbH, das Überseequartier-Konsortium, die städtische Realisierungsgesellschaft (ReGe) als Bauherrin der Elbphilharmonie und die Hamburger Hochbahn zu einem öffentlichen "Tag der Großbaustellen" auf das Areal ein, das bis etwa 2020 die Hamburger Innenstadt um gut 40 Prozent erweitern soll. Seit Beginn der Bebauung vor rund neun Jahren steht rund die Hälfte der geplanten Gebäude bereits, sind in Bau oder konkret in Planung.

Von 10 bis 18 Uhr bieten die Organisatoren etliche Führungen zu den derzeitigen Baustellen, ein musikalisches Rahmenprogramm und sogar eine Kinderbetreuung an. Wie viele Besucher zu diesem ersten großen Besichtungstag in die HafenCity kommen werden, ist offen: "Wir wissen es nicht und müssen erst Erfahrungen machen", sagt HafenCity-Chef Jürgen Bruns- Berentelg. Allerdings sei man vorbereitet und könne die Zahl der Führungen flexibel gestalten. Insgesamt bietet der "Tag der Großbaustellen" sechs Schwerpunkte:


1. Elbphilharmonie

Hier in der riesigen Baustelle am Ende des Kaiserkais werden derzeit die Steuermillionen der Stadt versenkt: Warum das Bauwerk teuer (aktuell geschätzt: 500 Millionen Euro, davon ein Teil privat finanziert) und kompliziert ist, lässt sich bei Baustellenführungen erkunden, die etwa 20 Minuten dauern sollen. Spannend dürfte der Blick von der künftigen Plaza in 37 Meter Höhe sein - dort, wo die Nahtstelle zischen altem Ziegelbau des früheren Hafenspeichers und seiner neuen Glaskrone sein wird. Alle 30 Minuten gibt es zur Elbphilharmonie am Info-Pavillon an den Magellan-Terrassen parallel einen Einführungsvortrag. Die Anmeldung zur eigentlichen Baustellenbesichtung erfolgt am Sandtorkai 73 - das ist das Gebäude direkt gegenüber am anderen Ende der Klappbrücke. Teilnehmer werden mit Gummistiefeln und Bauhelmen ausgerüstet. Kinder können ab einem Alter von 14 Jahren teilnehmen.

2. Baustelle U 4

Erstmals gewährt die Hochbahn einen Einblick in den Rohbau der neuen Haltestelle "Überseequartier". Die Station der künftigen HafenCity-U-Bahn liegt 20 Meter unter der Oberfläche, ist 130 Meter lang, 20 Meter breit und acht Meter hoch. "Von einer Kathedrale unter der Erde", sprechen Hochbahnleute euphorisch. Bauexperten informieren über den gegenwärtigen Stand der Arbeiten und Tunnelbohrungen. Es soll etwa alle zehn Minuten einzelne Besichtigungen mit begrenzter Teilnehmerzahl geben, feste Schuhe sind empfohlen. Kinder ab sechs Jahren dürfen in Begleitung von Erwachsenen ebenfalls mit in die U-Bahn-Baustelle abtauchen.


3. Überseequartier

Das künftige Herz der HafenCity wird von einem deutsch-niederländischen Konsortium gebaut. Rund 120.000 Quadratmeter sind dort bereits in Bau, 350 Wohnungen sollen noch in diesem Jahr bezogen werden. Büros und Geschäfte sollen das Viertel beleben. Keine leichte Aufgabe in Zeiten der Krise, und bei der Vermarktung der Büroflächen gibt es daher auch Probleme. Erstmals können nun der zentrale Boulevard, der Rohbau eines Designhotels und viele andere Abschnitte der gigantischen Baustelle besichtigt werden. Geplant sind 30- bis 45-minütige Führungen. Startpunkt und Anmeldung ist der Überseequartier-Info-Pavillon an der Osakaallee. Allerdings gibt es auch hier für Kinder die Altersbeschränkung, die bei 14 Jahren liegt.


4. Magdeburger Hafen

Nahe dem Maritimen Museum baut die HafenCity einen ihrer neuen Parks. Am Magdeburger Hafen soll eine Promenade am Wasser verlaufen und die Speicherstadt mit der HafenCity verknüpfen. Anmeldungen sind vor Ort möglich, Kinder ab sechs Jahren dürfen mitgehen.

5. Kesselhaus

Im HafenCity-Info-Haus am Sandtorkai können sich Besucher an einem Modell der HafenCity einen Überblick zum Baufortschritt des 155 Hektar großen Areals verschaffen. Von 10.30 bis 16.30 Uhr gibt's zudem Vorträge von Experten. Von 11.15 bis 16.15 Uhr starten dort eineinhalbstündige Führungen durch die HafenCity. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, Anmeldungen sind im Kesselhaus-Foyer möglich.


6. Kinder, Kinder

An den Magellan-Terrassen wird eine große Mitmachbaustelle eingerichtet, wo die Kids planen oder mauern dürfen. Kostenfreie Kinderbetreuung (bis zehn Jahre): von 10 bis 18 Uhr bei den CompanyKids am Dalmannkai. Das Platzangebot ist begrenzt.