Schwarz-Grün schließt sich der Forderung an, die Kontrollen von Transporten auszuweiten. Ein entsprechender Antrag ist auf dem Weg.

Hamburg. Nachdem ein verrosteter Container mit radioaktivem Uranhexafluorid unkontrolliert den Hamburger Hafen verlassen hatte, schließt sich Schwarz-Grün nun der Forderung der Linken an, die Kontrollen von Transporten in Hamburg auszuweiten. "Der Fall des verrosteten Containers macht deutlich, dass die Kontrollen von radioaktiven Transporten unbedingt intensiviert werden müssen", sagte Jenny Weggen (GAL) am Mittwoch in der Bürgerschaft. Ein entsprechender Antrag von GAL und CDU wurde in den Umweltausschuss überwiesen.

Wie das Abendblatt berichtete, hatte die Hamburger Wasserschutzpolizei den schrottreifen Container nicht bemerkt, erst die Bremer Polizei stoppte den Transporter, der auf dem Weg in die Urananreicherungsanlage Gronau war. Laut aktueller Anfrage der GAL war dieser Transport "auf dem Papier" in Hamburg jedoch kontrolliert worden - ein Fehler, der offenbar keine Ausnahme war, denn die Regierungskoalition will nun prüfen, "inwiefern zukünftig die Kontrolle von allen genehmigungspflichtigen Transporten stattfinden kann".

Aufmerksam auf diesen Fall hatte allerdings die Linksfraktion gemacht, die akribisch Daten über die steigende Zahl der Atomtransporte durch Hamburg sammelt und per Antrag gestern neben schärferen Kontrollen auch eine grundsätzliche Positionierung der Bürgerschaft sowie ein absolutes Verbot der Transporte fordert - was CDU und GAL in diesem Paket jedoch ablehnten "Sie hätten sich ihren eigenen Antrag auch sparen können und stattdessen einem Teil unserer Forderungen zustimmen können", sagte Linke-Fraktionschefin Dora Heyenn. "Aber wichtiger ist nun, dass wir inhaltlich vorankommen".