Hamburg ist ein internationales Drehkreuz für atomare Transporte, die hauptsächlich zu Wasser und über Schienen hier ankommen und weitertransportiert werden - meist bei Lagerzeiten von weniger als einem Tag. Als vor einigen Jahren Mängel an einem Container auffielen, war dessen geplante Reiseroute nicht außergewöhnlich: Er kam aus Indien und sollte nach Russland weiterfahren. Ein Blick auf die Liste registrierter Transporte liest sich wie ein Atlas der Globalisierung. So kam im vergangenen April eine Ladung Uranerzkonzentrat aus Namibia (Afrika) per Schiff nach Hamburg und wurde per Bahn nach Frankreich transportiert. Im Februar 2009 erreichte eine Lieferung Uranerz aus den USA den deutschen Markt. Am häufigsten werden jedoch Uranhexaflourid, gewöhnlich tonnenweise, und unbestrahlte Brennelemente transportiert: von Korea nach Holland, von Indien nach Kanada, von Schweden in die Schweiz. Auch deutsche Meiler, etwa Brokdorf, tauchen als Empfänger auf. Laut Senat steht aber nur ein "Bruchteil" dieser Frachten mit deutschen Atomkraftwerken in Verbindung. Oft seien es Lieferungen für Meiler in anderen Ländern oder Materialien für andere Industriezweige.