In dem von der Polizei gestoppten, verrosteten Container wurde Uranhexaflourid transportiert, das in der kommerziellen Anreicherungsanlage in Gronau (Westfalen) mittels Gaszentrifugen als Brennstoff aufbereitet wird. Wenn, wie in diesem Fall, der Stoff nicht angereichert wurde, ist nicht die Umweltbehörde, sondern die Wasserschutzpolizei für die Kontrolle zuständig. Das bedeutet: Auf Verwaltungsebene wird nicht angereichertes Uranhexaflourid demnach nicht zu den gefährlichsten atomaren Stoffen, wie etwa Plutonium, gezählt. Der farblose Stoff ist eine Weiterverarbeitung des Rohstoffes Uranerz, das ebenfalls im Hamburger Hafen umgeschlagen wird. Die chemische Verbindung ist laut Gefahrenstoffkennzeichnung "sehr giftig" und zudem radioaktiv. Mit Wasser und auch Feuchtigkeit in der Luft reagiert der Stoff sehr heftig, die daraus entstehende Flusssäure ist ätzender als Salzsäure.

Nach Einschätzung der erklärten Atomkraftgegner Greenpeace ist Uranhexaflourid bereits in nicht angereicherter Form extrem gefährlich: Aufgenommen in den Körper, schädigen Alphastrahlen des Urans die Zellen, die tödliche Dosis Uran liege bei 70 Milligramm. Freigesetzter Fluorwasserstoff wirke bei einer Konzentration von 40 Milligramm auf einen Kubikmeter Luft dann tödlich, wenn er über 30 Minuten lang eingeatmet werde.