Bereits im April soll ein Teil der geplanten Baumaßnahmen für die umstrittene Elbvertiefung beginnen. Dabei handelt es sich um Sicherungsbauten.

Hamburg. Ein Teil der geplanten Baumaßnahmen für die umstrittene Elbvertiefung könnte schon in diesem Jahr beginnen. Bereits im April werde es dazu voraussichtlich einen Genehmigungsbeschluss geben, sagte gestern der Präsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord, Hans-Heinrich Witte, dem Abendblatt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um Baggerarbeiten, sondern um Sicherungsbauten im Bereich Otterndorf.

Dort sollen nun lange Dämme, sogenannte Buhnen, in die Elbe gebaut werden. Zudem sind umfangreiche Unterwasser-Ablagerungen geplant. Beides dient dazu, die Deiche zu schützen und die Strömung zu dämpfen - und damit wohl auch Vertrauen vor Ort zu schaffen, wo die Elbvertiefung bisher auf heftigen Widerstand stößt. Ziel der Elbvertiefung ist eine tiefere Fahrrinne, sodass große Containerschiffe mit mehr Ladung nach Hamburg fahren können. Das Genehmigungsverfahren musste jedoch mehrfach neu aufgerollt werden. Mit dem endgültigen Planfeststellungsbeschluss für das Gesamtprojekt rechnet Behördenchef Witte nun im Herbst. "Mit den Behörden in Niedersachsen gibt es dazu eine sehr konstruktive Zusammenarbeit", so Witte.

Dass die Teilmaßnahme vor Otterndorf nun vor der Realisierung steht, ist auch für Hamburgs Wirtschaftssenator Axel Gedaschko (CDU) "ein gutes Signal". Dem Abendblatt sagte er: "Wir haben viele Bedenken abgeräumt, die bis vor einiger Zeit noch bestanden haben. Weitere werden noch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens abgearbeitet, sodass Niedersachsen am Ende die Zustimmung erteilen kann."

Die Signale aus Hannover klingen defensiver. Zwar erklärte ein Sprecher der schwarz-gelben Landesregierung, dass "einige wesentliche Bedenken des Landes in Bezug auf den Hochwasserschutz" mit der Übernahme der Deich-Unterhaltung durch den Bund ausgeräumt wurden. Das Einvernehmen könne aber erst nach Prüfung des Planfeststellungsbeschlusses erteilt werden. Nach wie vor gebe es aber "Defizite", die abgearbeitet werden müssten.