Eis und Schnee auf Hamburgs Straßen sollen effektiver bekämpft werden. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zum Sonderprogramm.

Wie läuft der Autoverkehr?

Hamburg. Wegen des Schneefalls gab es gestern Morgen 20 Staus, besonders die Hauptverkehrsstraßen waren belastet. Am frühen Morgen gab es 54 wetterbedingte Unfälle.


Wie viele Mitarbeiter sind im Schnee-Einsatz?

"In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war der Winterdienst mit rund 170 Streufahrzeugen auf den Hauptverkehrsstraßen, auf Strecken mit Buslinienverkehr und auf den Verbindungsstraßen zwischen den Hauptverkehrsstraßen unterwegs. Weitere 1000 Einsatzkräfte haben die Fußgängerüberwege gestreut", sagt Andree Möller von der Stadtreinigung Hamburg. 300 der Mitarbeiter kommen von der Stadtreinigung, die übrigen wurden in den vergangenen Tagen von anderen Unternehmen geholt.

Welches Streusalz kommt auf Hamburgs Straßen?

Chilenisches Steinsalz. Ein Frachter mit 1500 Tonnen des dringend benötigten Streugutes kam gestern Morgen im Hafen an. Mit einer Körnung von vier Millimetern ist das Salz grob genug, damit es beim Lagern nicht klumpt und die Streuwagen es vernünftig verteilen können. Seit heute Nacht um eins wird das Salz beim Streuen eingesetzt. Kommenden Montag wird der nächste Frachter mit weiteren 1500 Tonnen Salz aus Marokko erwartet.

Werden auch die Nebenstraßen vom Eis befreit?

Die Stadtreinigung streut dort immer noch nicht. "Wir haben den Auftrag, gefährliche Stellen auf verkehrswichtigen Wegen zu beseitigen, Nebenstraßen gehören nicht dazu", so Möller. "Viele Nebenstraßen sind auch zu eng für unsere Fahrzeuge."


Kann Hamburg nicht wie Norderstedt Asphaltfräsen einsetzen, um die vereisten Mittelstreifen zu beseitigen?

Das wird diskutiert, aber wir werden nicht alle Lösungen aus anderen Kommunen kopieren können. Wenn das Sonderprogramm richtig am Laufen ist, werden wir uns auch um die Nebenstraßen kümmern.

Wie viele Hamburger melden sich bei der Eis-Hotline?

Die Anrufe sind rückläufig. Waren es am Dienstag noch 18 900 Anrufer, wurden gestern bis 11 Uhr 1400 Anrufe gezählt. 55 Mitarbeiter nehmen die Anrufe unter Tel. 25 76 13 13 entgegen. 70 Prozent der Glättemeldungen betreffen Gehwege, auf denen private Anlieger streupflichtig sind.

Kommt jetzt ein Alstereisvergnügen?

Nein. Das Kerneis auf der Außenalster ist 13 bis 18 Zentimeter dick - 20 Zentimeter müssten es sein. Aber: Der Bezirk Mitte erlaubt wieder das "Kleine Alstereisvergnügen" am kommenden Wochenende mit Glühweinbuden zwischen Kennedybrücke und Barcastraße.


Was tun die Bezirke?

Nord hat die Bußgelder für nicht gestreute Wege auf 150 Euro erhöht, Eimsbüttel hat sich von zwei Firmen getrennt, die die öffentlichen Wege frei räumen sollten, dieses aber nicht getan haben. Der Bezirk nun einen Vertrag mit der Stadtreinigung. "Das klappt sehr gut", so Abteilungsleiter Thomas Pröwrock. 20 bis 50 Ordnungswidrigkeitsverfahren werden hier täglich gegen Anlieger eingeleitet, die ihrer Räumpflicht nicht nachkommen. Wandsbek hat 30 Mitarbeiter im Einsatz, um öffentliche Gehwege zu räumen.

Wo bekommen die Hamburger Streugut?

Inzwischen gibt es auf allen 14 Recyclinghöfen Splitt. Neben den bereits genannten sind hinzugekommen: Osdorf: Brandstücken 36, Niendorf: Krähenweg 22, Hummelsbüttel: Lademannbogen 32. Alle Infos im Internet unter www.stadtreinigung-hh.de