In diesem Fall würde unter Umständen selbst ein zweites Bürgerbegehren nichts nützen. Die Gegner des “Haus des Waldes“ sind alarmiert.

Hamburg. Rüdiger Kruse, dem Chef der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), läuft die Zeit davon: Nachdem die Bezirksversammlung im Sinne eines Bürgerbegehrens den Bau eines pädagogischen Zentrums im Niendorfer Gehege verhindert hat, drohen der SDW nun Konjunkturmittel in Höhe von vier Millionen Euro verloren zu gehen.

Derzeit sucht Kruse nach einem neuen Standort - und ist Gerüchten zufolge auch schon fündig geworden. Demnach soll das Tagungszentrum mit Gastronomie nun auf dem Gelände eines Ponyhofs entstehen. Der gehört nur gefühlt zum Niendorfer Gehege und ist nicht als "Wald" ausgeschrieben. Wenn die SDW nun dort den Versuch unternähme, ihr neues Domizil zu bauen, würde unter Umständen selbst ein zweites Bürgerbegehren nichts nützen. "Bürgerbegehren können nicht jede Baugenehmigung verhindern", sagt Reinhard Buff, Baudezernent in Eimsbüttel. So könne durchaus ein Rechtsanspruch auf Baugenehmigung bestehen, sagt Buff, "wenn eine Fläche eben nicht als Wald ausgeschrieben ist".

Die Gegner des "Haus des Waldes", die sich schon auf der Siegesstraße wähnten, sind allerdings alarmiert: "Die Gehegezerstörung durch die SDW geht weiter. Nachdem es nicht gelungen ist, ihre Residenz mitten im Wald zu errichten, sind nun die letzten unbebauten Wiesen am Waldrand ins Visier geraten", heißt es in einer Erklärung der Initiative. Kruse reagiert gereizt auf die Kritik: "Ich dachte, es gäbe nur Vorbehalte gegen den Standort und nicht gegen das Projekt." Wie weit seine Suche nach einem neuen Standort gediehen ist, wollte er nicht sagen, nur so viel: "Wir suchen in ganz Hamburg." Mit seiner fortgesetzten Suche bringt der CDU-Bundestagsabgeordnete GAL und SPD in Eimsbüttel gegen sich auf. Längst nicht alle hatten geglaubt, dass Kruse nach der Schlappe klein beigibt.