Die Professoren halten die Gegensätze für unüberbrückbar: Monika Auweter-Kurtz ist nach knapp drei Jahren gescheitert.

Am Ende ist es zwischen der Präsidentin und der Universität so wie in einer schlechten Ehe: Das Verhältnis ist zerrüttet. Alle Versuche von Prof. Monika Auweter-Kurtz, selbst mit ihren härtesten Kritikern doch noch ins Gespräch zu kommen, um sich im Amt zu halten, sind gescheitert.

Wie unverrückbar die Meinung der drei Professoren feststeht, die die Unterschriftenaktion zur Abwahl starteten, belegt der Briefwechsel mit der Präsidentin aus den vergangenen Tagen. Am 11. Juni hatte Auweter-Kurtz an die drei Akademiker mit dem Ziel geschrieben, "alle diejenigen, die meine Abwahl fordern, noch einmal ausdrücklich zum Dialog" einzuladen. Da schien die Präsidentin noch auf eine Wende zu hoffen. "Wir würden uns freuen, wenn Sie im Sinne einer gedeihlichen Zukunft unserer Universität dieser Einladung nachkämen", schrieb die Präsidentin.

Doch die Machtverhältnisse an der Uni hatten sich längst zulasten der Verwaltungschefin verschoben. Mehr als 120 Professoren hatten den Abwahlaufruf unterzeichnet. Rund 170 wissenschaftliche Mitarbeiter waren dem gefolgt. Nach einem tagelangen Geplänkel um einen Termin für das Gespräch willigten die drei Initiatoren des Abwahlantrags schließlich ein. Doch sie machten aus der Sinnlosigkeit eines solchen Treffens keinen Hehl.

"Wir können nicht erkennen, was ein erneutes Vortragen der bekannten Kritik für einen Gewinn verspräche", schrieben die Professoren am Mittwoch. Da hatte das Abendblatt den vierseitigen Brief von Auweter-Kurtz an alle Uni-Mitarbeiter veröffentlicht. Das Schreiben war das Eingeständnis zahlreicher Fehler, verbunden mit dem Ausdruck großen Bedauerns.

"Wir glauben, wie viele Kollegen, ... schlicht nicht daran, dass die aktuellen Bekundungen mehr sind als eine PR-Aktion", schrieben die Professoren der Präsidentin zurück. Dann folgte der entscheidende Satz: "Das Vertrauensverhältnis ist irreparabel gestört, und selbst wenn nicht der Ruf der Universität bereits schwer beschädigt wäre, sollte Ersteres hinreichen, um aus Bedauern Einsicht reifen zu lassen." Schön formuliert, aber eindeutig: An einem Rücktritt von Auweter-Kurtz führe kein Weg mehr vorbei - Gespräch hin oder her.

Gestern wurde bekannt, dass für die Sitzung des Akademischen Senats am 9. Juli ein neuer Tagesordnungspunkt aufgenommen werden soll: der Antrag, der Präsidentin das Vertrauen zu entziehen und den Hochschulrat zu bitten, die Präsidentin abzuwählen. Dazu wird es wohl nicht kommen, weil Stadt und Präsidentin sich vorher über die Form ihres Abgangs geeinigt haben dürften.